Wenn mir nichts Besseres einfällt, gehe ich zum Fälensee. Zum Fälensee könnte man eigentlich jeden Tag gehen, denn es gibt dorthin viele wunderbar wanderbare Wege. Wenn da nicht hin und wieder Alltagsverpflichtungen und so viele andere schöne Ziele wären. Heute hatte ich jedoch eine hochprozentige Mission.
Zum Glück strömten die meisten der zahlreichen, anderen Wanderwilligen vom Parkplatz Richtung Seilbahn und Hoher Kasten.
Der Hochsommer hatte sich heute nochmal kurz im Herbst verirrt, schwitzend lief ich vom Parkplatz der Kastenbahn in Brülisau hoch zum Ruhsitz, danach durch den kühlenden, bunt-herbstlichen Wald unterhalb der Kreuzberge über Rainhütten zur Bollenwees.
Am Anfang war die Wegbeschaffenheit miserabel – eine einzige Rutschpartie über glitschige Steine und knöchelhohen Matsch. Weiter oben wurde es dann besser und die vielen Ausblicke zum malerischen Sämtisersee und zur Alp Sigel erfreuten das Auge.
Während bis dahin nur sehr wenige Menschen meinen Weg kreuzten, traf ich um die Bollenwees rum wieder auf viele durstige Wanderer.
Inzwischen waberte eine Mischung aus Nebel und Wolken um die Berggipfel und zauberte eine mystische Stimmung in die Landschaft. Ich erlegte im Restaurant das erste Whiskyfläschchen und lief dann am See entlang zur Fälenalp, um dort den weiteren Weg zum Zwinglipass für die nächste Fählenseetour zu eruiern. Danach ging es steil bergab durch den Stiefel und anschliessend auf dem langen Ziehweg zum Plattenbödeli. Dort löste ich den fünften Bon gegen einen weiteren Whisky ein. Am liebsten wäre ich nun schnell den Brültobel hinuntergerannt, aber auf dem Ruhsitz wartete im schönsten Abendlicht noch das dritte und letzte Fläschchen Alpsteinwhisky für heute.
