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Tour

Eggberg (2.202 m)

Und es begab sich zu einer Zeit, als Corona nur eine Mexikanische Biermarke war

Es sollte die voraussichtlich letzte Schneeschuhtour der Wintersaison 19/20 werden. Wie final sie dann letztlich sein würde, ahnten wir an diesem Prachtsmogen noch nicht. Zwar war die Grenze zu Italien schon dicht und die umliegenden Skilifte wegen der Corona-Epidemie schon geschlossen, aber an Ausflüglern mit Schneeschuhen, Tourenskiern und in Bergschuhen mangelte es nicht.

Die Parkplätze oberhalb von St.Antönien waren allesamt belegt. Wir hatten aber, wie so oft, wieder mal Glück und durften den Parkplatz mitsamt dem Ticket eines frühen Vogels, der sich schon wieder auf die Heimfahrt begab, übernehmen.
Nach einem sanften Anstieg ging es zunächst zu einer kleinen Hütte. Von dort in Serpentinen bis kurz unter dem Gipgfelkamm. Nach einer kurzen Traversierung kamen wir schliesslich auf dem Eggberg an.
Ein wundervolles Panorama in das umliegende Gebirge mit Blick auf die großen Rätikon-Gipfel Sulzfluh, großer Drusenturm sowie die Panyer Hausberge Chrüz und Alpbüel belohnte für die geschruppten Höhenmeter.
Nach kurzer Gipfelschau stiegen wir auf gleichem Weg wieder ab.
An der inzwischen völlig einsam im Nachmittagslicht schlummernden Alphütte legten wir noch eine ausgiebige Pause ein und liessen uns von der Sonne verwöhnen.
Danach nahmen wir den teilweise schon schattigen, restlichen Abstieg in Angriff.

Fazit: krönende Abschlusstour der Wintersaison bei phänomenalem Wetter und gutem Schnee!

Auf der Rückfahrt freuten wir uns über den gelungenen Tag und orakelten über mögliche weitere Touren. Bis zu den Nachrichten aus dem Radio.
Die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz solle am nächsten Morgen für den allgemeinen Grenzübertitt geschlossen und auch gesichert werden. Das klang absolut surreal. Ungläubig und etwas ratlos setzten wir die Heimreise fort. Das ganze Ausmass dieser Nachricht konnte ich noch gar nicht erfassen. Es dauerte. Nur ganz langsam sickerte es in den darauffolgenden Tagen in mein Gehirn, dass dies wohl ein Abschied für unbestimmte Zeit von meinen so sehr geliebten Bergen war.