Seit Tagen legt sich ein grauer Teppich über den See, über die Stadt, übers Gemüt. Im Bregenzerwald hoffe ich auf Linderung, auf lichtdurchflutete Schneelandschaften, Gipfelsicht und rote Bäckchen.
Argh. Meine Schneeschuhe liegen noch im Keller. Mitten auf der Rheintalautobahn fällt es mir ein. Egal. Die Bergschuhe sind dabei.
Von Rickatschwende soll es losgehen, über Bödele hinauf zum Hochälpelekopf. Doch Rickatschwende lassen wir im Grauen links liegen. Auf der Bödelestrasse hinter Dornbirn drücke ich meine Nase an der Windschutzscheibe platt. Selbst mit Brille und viel Phantasie – einen Meter weiter erschöpft sich die Sicht im Undurchsichtigen.
Dann knallt urplötzlich die Sonne, zerreisst den Nebelvorhang und raubt für einen Moment den kompletten Überblick. Im Blitz-Krieg der Sterne streckt Apollon seine helfende Hand aus und im gleissenden Licht erscheinen Berggipfel, Parkplätze, Menschen. Wir sind am Bödele.
Schlagwort: Österreich
Lechweg – in 7 Tagen durchs Lechtal
Eine „Heile Welt“-Wanderung
Mein Wunsch, zum Saisonabschluss eine einwöchige, einfache Genusswanderung zu machen, ging in Erfüllung. Ohne schwergewichtige Planung, einfach aus dem anstrengenden Sommer in den bunten Herbst hineinlaufen und geniessen, mit leichtem Gepäck. Da musste ich bei der sehr kurzfristigen Anfrage, den Lechweg mitzuwandern, nicht lange überlegen. Stand diese Tour doch schon seit drei Jahren auf der Liste und in Form eines Führers im Bergtouren-Regal.
Im Nenzinger Himmel (1.370 m)
Den Himmel auf Erden zu finden. Das war unsere Mission. Nicht mehr und nicht weniger.
Den Himmel auf Erden gibts aber nicht für umme.
Auf den Pfänder (1.062 m)…
…der Sonne entgegen.
Wochenanfang auf dem Schönen Mann (1.532 m)
So steil, schmal und kurvenreich hatte ich die Anfahrt nach Ebnit nicht in Erinnerung. Zum Glück fuhr ein Bus vor mir und keiner kam entgegen. Und dann noch durch die finsteren engen Tunnels – nix für Klaustrophoben!