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Tour

Silberen (2.314 m)

Karsthüpfen zwischen Klöntal und Pragelpass

Die Silberen (auch Twärenen) stand wieder mal auf der Tourenliste. Es ist lange her, daß ich mit der Wandergruppe das erste mal oben war. Zu lange, um mich noch an Details erinnern zu können und somit der richtige Zeitpunkt für ein Revival. Zwar habe ich mich 2014 am Ende des Winters mit Schneeschuhen dem Gipfel genähert, doch diese Tour war nix für öfter und hatte das Potential, Schindertour des Jahres zu werden. Jeder Hardcore-Masochist hätte seine helle Freude daran gehabt. Die Schneeauflage war dünn und sulzig, der Untergrund löchrig und von Spalten durchzugen, die man leider nicht zu sehen, dafür nach jedem dritten Schritt zu spüren bekam. Die Hälfte der Zeit war ich damit beschäftigt, meine sperrigen, beschneeschuhten Füsse aus irgendwelchen Löchern zu befreien!


Diese kräftezehrenden Turnübungen blieben uns an diesem herrlich warmen August-Freitag zum Glück erspart, ersatzweise strahlten wir mit der Sonne um die Wette. Die Durchquerung dieser Gesteinswildnis ist eine aufregende Sache, die weitläufigen Kalkplateaus erfordern einen guten Orientierungssinn und die teils scharfkantigen Karren solide Trittsicherheit. Vielerorts ist die Unterlage Kalk, der keine ebenen Trittflächen bietet, sondern gerundete Oberflächen mit Löchern dazwischen. Ohne gute Schuhe und Kondition geht gar nichts. Und, man sollte die Füsse nie aus den Augen lassen!

Im Aufstieg staunte Andi darüber, wie toll Hilde schwitzen konnte, es tropfte selbst von hinten über die Beine und sorgte für willkommene Abkühlung. Bei der ersten Pause löste sich das Schwitzrätsel auf. Meine Wasserflasche war inkontinent…

Für die Silberenumrundung starten wir auf dem Pragelpass und folgen dem Wanderweg Richtung Butzen. Der Hitze sind wir in dieser Höhe zwar schon entflohen…
…aber der weitere Aufstieg wird zusehends steiler und recht schweisstreibend. Sattgrüne Wiesen mit vielfältiger Blumenpracht werden mit zunehmender Höhe von bizarren Karrenfeldern abgelöst.
Die anderen Ziegen sind schon da…
…die Verfolger noch nicht.
Wir nähern uns dem Ziel…
…und die Gipfelschau beginnt. Chlariden, Chammliberg und Schärhorn treten ins Blickfeld.
Auf der anderen Seite präsentieren sich Glärnisch, Vrenelisgärtli und Bächistock in voller Pracht.
Forstberg, im Hintergrund Rigi Kulm, Druesberg und Mieserenstock
Bös Fulen und Grisset
Pfannenstock und Tödi
links im Hintergrund der Pilatus
Ortstock, Höch Turm, Pfannenstock, Tödi, Clariden, Chammliberg
Bergziege Hilde mit Gipfelsteinmannkreuz…
…und Gipfelbuch…
…und Bergmann Andi mit Gipfelkreuzsteinmann.
Vom Gipfelplateau könnte man hier bei dunstfreier Sicht bis zum Alpstein schauen.
Unübersichtlich über Karren- und restliche Schneefelder geht es nach der Gipfelrast wieder bergab.

Wir passierenn idyllische Seelein…

…und geniessen gossartige Tiefblicke.

kommen an der Alpe Älpeli vorbei…

…halten einen Schwatz mit Freunden…

…und schon liegt der letzte Gegenanstieg hinter uns.
Wir kommen an den letzten Karrenfeldern vorbei…
…und blicken ein letztes mal zurück.
Nach bestandener Gelenkprüfung beglücken uns diese atemberaubend schönen Licht- und Schattenspiele auf den letzten Metern vor unserem Ausgangsort am Pragelpass.

Fazit: Spektakuläre, aussichtsreiche, aber strapaziöss Rundwanderung im Schrattenkalk. Grossartige Vegetation. Ein wildes Ding! Ein Klassiker!