Darf’s ein bisschen Kondition sein?
Dazu zahlreiche Wanderwege von einfach bis anspruchsvoll?
Obendrein eine Zahnradbahn, die dich bis zum Gipfel oder von ihm wieder herunter transportiert im Falle von noch fehlender Kondition, Zeitmangel oder Ermüdungserscheinungen?
Die Bahn sorgt auch für einen vollen Gipfel, dafür ist die Anzahl der Wanderer auf den Wegen überschaubar.
Unsere Motivation für meinen inzwischen 4. Besuch auf der Rigi war in erster Linie etwas Konditionsaufbau für kommende Bergtouren, ist doch der Aufstieg vom Vierwaldstättersee ziemlich lang. Ausserdem ist der Berg inzwischen nahezu schneefrei und bietet damit ein unbeschwertes Wandervergnügen.
Wir parkierten in Goldau auf dem P&R Parkplatz, das Tagesticket kostet 8 CHF. Bei der Planung entdeckte ich im Internet die P&Rail App. Man kann über die App die Zeit eingeben und die Parkgebühren bargeldlos überweisen. Super praktisch! Wenn man während der Wanderung feststellt, dass man den Parkplatz nicht rechtzeitig erreicht, kann man einfach von unterwegs nachzahlen. Auch bei fehlendem Münzgeld ist die App eine tolle Lösung.
Bei der Anfahrt und beim Aufstieg versperrte uns Nebel die Weitsicht.
Das Wetter war nicht grade der Hit!
Da wir aber 1 Übernachtung auf der Alp Chäserenholz gebucht hatten, hofften wir einfach auf eine bessere Sicht am nächsten Tag.
Hatten wir Schwein! Schon ab 14 Uhr waren Gewitter vorhergesagt. Die Sonne machte sich während des Aufstiegs zwar rar, was durchaus Vorteile hatte. Wir mussten kaum schwitzen und brauchten weniger Wasser schleppen. Aber es blieb trocken. Um 16:30 Uhr fing der Himmel an zu grollen. Wir rannten das letzte Stück zur Alp und kamen grade rechtzeitig dort an. Fünf Minuten später fing es an zu schütten…
Bei einem leckeren Rigi-Bier schauten wir im Schutz des Wintergartens der Alp Chäserenholz dann genüsslich den Wolken beim Brechen zu.
Wie vorhergesehen hatte der Spuk am nächsten Morgen ein Ende und das Wetter beruhigte sich. Die Biwakschachtel schlief noch tief und fest, als mich das Himmelsstrahlen um 6 Uhr aus den Federn zog und ich rannte vor dem Frühstück zum Gipfel hoch, um die Sonne zu begrüssen.
Der Kaffeeentzug meldete sich und mein Magen schimpfte schon lautstark als ich pünktlich zum Frühstück wieder auf der Alp eintraf. Und was für ein Frühstück dort auf uns wartete…10 unterschiedliche Käsesorten, einer besser als der andere! Käse, Yoghurt, Molke, Eier, Wurst etc., fast alles Erzeugnisse aus eigener Produktion.
Beim Aufbruch waren wir so vollgefressen, wir hätten locker den Berg runterrollen können.
Eigentlich hatte wir für den 2. Tag noch den Goldauer Bergsturz und den Wildspitz eingeplant. Doch mit zunehmender Wärme und schwindender Höhe verloren wir die Motivation.
Ab und zu muss man auch mal nein sagen können. Anstatt einen weiteren Berg zu besteigen, beschlossen wir, in Goldau Berge zu essen. Eisberge.
So widmeten wir auch den restlichen Tag der Kulinarik und es war gut so.