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Tour

Öschinensee/Oberbärgli (1.973 m)

Ein Tag im Paradies…

Schon lange stand der Öschinensee auf meiner Liste. Dieses Ziel ist als touristischer Hot-Spot bekannt, so wollte der Tourentag sorgfältig ausgewählt werden. Ein Wochentag außerhalb der Ferienzeit mit stabilem Wetter schien mir geeignet, um nicht überrannt zu werden.
Geplant war, am Abend vorher anzureisen, einen Testschlaf in meinem neu ausgebauten Schlafmobil in Kandersteg und dann am folgenden Morgen aufzusteigen.

Es klappte alles wunderbar, die neue, dicke Matratze sorgte für einen erholsamen Schlaf.
Nur wenige Fahrzeuge standen am Wanderparkplatz. Nach einem gemütlichen Frühstück machte ich mich auf die gut ausgebaute Wanderautobahn Richtung See. Ich war zwar nicht alleine unterwegs, aber die Anzahl der Mitwanderer hielt sich in Grenzen. Erst oben am See füllten sich die Wege mit gutgelaunten Menschen, welche mit der Seilbahn heraufgegondelt kamen.
Eingebettet zwischen mächtigen Felswänden glänzt der See in sattem Türkisblau und sorgt dabei für ein Naturspektakel sondergleichen. Hoch über dem Oeschinensee ragt das Blüemlisalpmassiv in den Himmel.
Lange genoss ich die spektakuläre Rundsicht auf diese großartige Kulisse, bis ich mich an den weiteren Aufstieg nach Oberbärgli aufraffen kann.
Ich war froh, heute alleine unterwegs zu sein, denn mir verschlug es angesichts der Schönheit regelrecht die Sprache. Dafür kam meine Kamera fast pausenlos zum Einsatz.
Auf dem Weg über ein Felsband hoch über dem See hing ein Traktor mit Anhänger überm Abgrund. Er war kurz bevor ich an die Stelle kam abgestürzt. Zum Glück wurde er von den Bäumen gebremst und zwei Männer konnten sich unverletzt befreien. Ziemlich fertig sahen sie aus…einer zitterte am ganzen Körper.
Am Oberbärgli angekommen machte ich erst mal Rast und überlegte, noch etwas weiter Richtung Blümlisalphütte aufzusteigen. Doch die noch nicht montierte Brücke über den reißenden Bach und eine fehlende Furt vereitelte den Plan.
Nach langem Staunen und viele Fotos später trat ich auf gleichem Weg den Rückzug an.
Glücklich und mit einem Haufen wunderbarer, neuer Eindrücke setze ich mich ins Auto zur langen Heimfahrt.