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Tour

Jöriseen (2.722 m)

In den Tretmühlen des Glücks

Wieder mal zu den Jöriseen, für mich inzwischen das fünfte mal. Eine der schönsten Wanderung in der Schweiz. Vor allem aber eine der hitzetauglichsten. Der Aufstieg beginnt erst auf 2.200 beim Wägerhus an der Flüelapassstrasse. Den höchsten Punkt erreicht man über einen einfachen Steig an der Jöriflüelafurgga, der markanten Einkerbung unterhalb des Jöri- und Gorihorns.
Hier öffnet sich der Blick hinab zu den idyllischen Jöriseen und tief hinein in die Silvretta. Ein atemberaubender Anblick!
Vom Sattel geht es anschließend steil bergab zu den Jöriseen. Ein kurzes Teilstück ist etwas ausgesetzter und mit einem Seil versichert. Der anschließende Abstieg zu den Seen birgt keine weiteren Schwierigkeiten.
Einige Schneefelder können problemlos überschritten oder umgangen werden.


Leider können wir den Rundweg über die Winterlücke nicht machen, weil ein grosser Felssturz im März am Flüela Wisshorn den Weg verschüttet hat und die Winterlücke somit mindestens bis Ende des Jahres unpassierbar ist.
Wir geniessen die angenehmen Temperaturen und begeistern uns an den unterschiedlichen Farben der Jöriseen, die von den vom Gletscher abgeschliffenen Gesteinen gebildet werden.
Um den nochmaligen Gegenanstieg über das Jöriflüelafurgga zu vermeiden, steigen wir über den Jöriflesspass nach Röven zur Flüelapassstrasse ab, wo wir die Haltestelle und ein Treffen mit dem Postauto vermuten.

An der Passstrasse angekommen, ist weit und breit keine Haltestelle und kein Postbus zu sehen. Wie einem ungeschriebenen Gesetz folgend, gehen wir erst mal abwärts in die falsche Richtung. So sammeln wir noch ein paar zusätzliche Höhenmeter. Nach der bitteren Einsicht folgt der Turnaround nach oben. Den Daumen raushaltend. Ahnend, aber nicht wissend, dass der letzte Postbus schon über alle Berge ist. Ohne uns.

Wie so oft, lauert das Glück hinter der nächsten Kurve. Kurz vor der Haltestelle zeigt ein freundlicher Mensch Erbarmen und nimmt uns mit. Per Anhalter durch die Galaxis.
Ähm. Zum Wägerhus.
Eine traumhafter Tag, der keine Wünsche offen liess, neigt sich dem Ende.
Unten erwartet uns dann die atemraubende Hitze des Rheintals.