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Ungereimtes

Übersprungshandlungen

Auf die Plätzchen, fertig, los! Was wäre die Adventszeit ohne diese süssen Glücksbringer? Und schliesslich sind Kekse sind nicht so infektiös wie Schweinebraten. Hilde im Backwahn. Backen macht glücklich. Oshoplätzle mit einer Mandel drauf und mit Zucker überpudert. Es gibt keinen Teig, der sich sanfter und schöner anfühlt als dieser. Adventswochenenden kann man wunderbar mit Backen verbringen. Es hilft uns und den alten Rezepten beim Überleben.
Und manchmal, zwischen all den Plätzchen und dem Schmieden, bleibt Raum für diese erschütternde Nähe, die uns erlaubt, einander vertraut zu werden ohne Hast, damit das Glück in unseren Herzen mitwachsen kann.
Man kann auch Vogelhäuschen bauen, persisch lernen,  saunieren, Schlehenfeuer zubereiten, Pläne für zukünftige Reisen in nahe und ferne Länder schmieden oder über den Weihnachtsmarkt schlendernd Glühwein trinken und Bratwürste vernichten.
Apropos Weihnachtsmarkt.
Kälte zum richtigen Zeitpunkt macht Menschen auch  glücklich. Kurz vor Weihnachten muss es klirrend kalt sein, damit es auf dem Weihnachtsmarkt so richtig heimelig brummt und die Glühweintassen wie auf dem Fliessband über die Theken der Buden rauschen. Blaugefrorene Finger greifen danach, schütten das eklige, süss-klebrige Gebräu in breitgrinsende Münder und lassen diese für Sekunden verstummen. Endlich.

Glückselige Menschen überall, berauscht und vereint im Duft von Schupfnudeln, Lichterkettenschein und kalten Füssen.
Dinge, die sich wie Trojanische Pferde ins Leben einschmuggeln und dort den Untergang des Sinns vorbereiten.
Was macht man nicht alles, um die bergabstinente Vorweihnachtszeit zu überstehen.