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Fälensee (1.447 m)

Im Wettlauf mit der vorhergesagten Schlechtwetterfront

schnell den Rucksack gepackt

und ab nach Brülisau

mit den Spikes das Brüeltobel hoch

ab dem Sämtisersee weiter mit Schneeschuhen

hoch zum Fälensee

den Weg könnte ich inzwischen im Schlaf zurücklegen

keine Menschenseele weit und breit

nur verriegelte Hütten im Winterschlaf und eine grossartige Kulisse

Bruchharsch! Das treibt den Kater in die Oberschenkel…

Mit den Spikes ziehe ich locker den Brüeltobel hinunter. Eine halbe Stunde früher wie angegeben erreiche ich pünktlich gemeinsam mit der Schlechtwetterfront den Ausgangspunkt Pfannenstiel. Es fängt an zu regnen…Yeah!

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Kronberg zum xten

Kronberg von Lehmen

Viele Wege führen nach Rom. Mindestens genau so viel führen zum Kronberg. Mehr oder weniger lang, mehr oder weniger einfach. Wenn man lange genug sucht, findet man einen, den man auch als Vielbewanderte noch nicht gewandert ist.

Von Lehmen führt ein Weg hinauf, der wenig begangen wird, den ich noch nicht kenne und der aufgrund der minimalistischen Kennzeichnung eine Lektion in Wegfindung und einen Hauch von Abenteuer verspricht.

Nach kurzem Telefonat am Abend den Rucksack gepackt und morgens bei dichtem Nebel Sofia am Hähnchenstand eingesammelt.
Der Nebel hält sich zäh bis Berg. Dort reisst er auf und entblösst alle Churfirsten mitsamt dem Alpsteinkönig. Freude!

Wir ziehen ab Lehmen ohne Schneeschuhe los. Unten ist alles grün und braun, die Sonne zeigt sich bleich hinter Dunst. Erst geht es etwas runter, über eine Brücke, dann am spektakulären Leuenfall vorbei, danach durch Wald mehr oder weniger steil nach oben. Bei der Kapelle Ahorn betreten wir kurzzeitig freies Gelände, dann tauchen wir wieder in den Wald ein.
Dort verlieren wir irgendwo den markierten Weg und kommen wieder in freies, nun schnee- und eisbedecktes Gelände. Weglos kraxeln wir einen steilen, verharschten Rücken hoch. Sofia links rum, ich rechts. Oben wollen wir uns treffen, denn dort vermuten wir den rechten Weg. Bingo!
Als wir gleichzeitig oben ankommen, sehen wir schon ein paar Meter weiter die Wegmarkierung. Stufen in den Harsch schlagend kämpfen wir uns zum Hauptweg, der von der Scheideck zum Kronberg führt.
Bis dahin begegnen wir keiner Menschenseele, aber auch auf der Hautroute treffen wir nur eine handvoll Unerschrockene.
Nun wird es tricky. Der Hauptweg ist über weite Strecken total vereist, aber volle Konzentration und geschicktes Eiertanzen bringt uns ohne Kniefall zum Gipfelkreuz. Hier bläst ein Wind und der ist kalt. Die Sonne hüllt sich weiterhin in Schleiern. Kalte Finger und Zehen verkürzen die Pause, rasch machen wir uns bereit auf eine muntere Rutschpartie nach unten.

Als endlich die Erde wieder öfters unter dem Eis zum Vorschein kommt, sind wir sehr erleichtert und munter plappernd stürmen wir leichtfüssig sicher an der Wegabzweigung nach Lehmen vorbei.
Pffft. Einfach kanns jeder. Die Kunst ist: machs einfach kompliziert!
Wir nehmen die nächste Abzweigung Richtung Appenzell. Das ist zwar nicht richtig, aber etwas richtiger wie nach Jakobsbad. Nach Lehmen kommt kein Abzweig mehr, also gehen wildentschlossen weglos und ahnen, dass wir ohne kräftigen Gegenanstieg unser Ziel nicht mehr vor Einbruch der Dämmerung erreichen werden. Und es kommt, wie es kommen muss. Über umgestürzte Bäume und Stacheldraht, durch ein Hochmoor und dann durch Wald ab nach oben. Wie durch ein Wunder treffen wir dort auf ein Kreuz und eine wunderbaren Wegweisung: Lehmen! Nach unten!

Heiter und vergnügt legen wir die letzte, überraschend schöne Wegstrecke zurück und erreichen nach ca. 7 Stunden, 17 km und knapp 1000 hm unser Ziel.
Bei der Rückfahrt in die Dunkelheit sind wir uns einig. Es war eine super Tour!

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Seealpsee

Man könnte auch mal wieder ins Schwimmbad gehen. Oder in die Sauna. Am See spazieren oder faul auf dem Sofa fläzen. Es gäbe viele Möglichkeiten, an einen vernebelten, freien Tag die Zeit zu vertreiben.
Doch ich kann machen was ich will – wenn all die vielfältigen Optionen vor meinem geistigen Auge Revue passiert sind, lande ich am Ende doch wieder irgendwo in den Bergen.
Meine versteinerten Freunde ziehen mich magisch an. Sie sind ein unerschöpflicher Freudenquell.

Der Aufstieg von Wasserauen durchs wilde Hüttentobel ist relativ steil, aber unschwierig. Erst im oberen Teil ist der Weg über die Trappen vereist und spiegelglatt. Zum Glück habe ich vorsichtshalber die Schneeschuhe eingepackt. Die Krallen bringen mich sicher nach oben und über den verharschten Weg am See.

Die Wintersonne steht tief, noch schafft sie es nicht über die Gipfel.
Es ist schattig und kalt, nur wenige Wanderkollegen verirrten sich heute hier rauf.
Da liegt er nun vor mir, halb zugefroren, düster und still.
Wie oft war ich schon hier oben und dennoch wird es nie langweilig. Immer wieder verzaubern mich der See, die angrenzende Seealp und die umliegenden Berge mit anderen Farben und Stimmungen.
Die mystische Winterlandschaft aber hat einen ganz besonderen Reiz

Der Sage nach ist der Seealpsee aus einer Freudenträne Gottes entstanden. Kann ich gut nachvollziehen. Man möchte am liebsten ein paar Freudentränchen hinterhergiessen.

Manchmal braucht es ganz wenig für eine grosse Portion Bergglück.

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Seealpsee (1.141 m)

Nach einer Woche an der Ostsee und im norddeutschen Flachland musste ich nachschauen, ob die Berge noch alle da sind.
Eine kurze Spritztour zum Seealpsee, dem naheliegendsten, schönen Ziel.
Das Wetter war gemischt freundlich, aber das erhoffte Sonnenbad am See blieb aus.
Wenige Wanderer Wanderer waren unterwegs. Übers Hüttentobel zum See, dann links herum über einige, kleine Schneefelder am See entlang bis zu der Wegabzweigung zum Schäfler/Säntis. Dort machte ich Vesperpause und musste dabei feststellen, dass mein Garmin, welches immer dabei ist, um die Tour aufzuzeichnen, unterwegs das Weite suchte.
Nach dem Vesper lief ich den gleichen Weg zurück, suchte alles ab und fragte die anderen Wanderer, ob sie das Gerät gefunden hätten.

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Hochalp (1.529 m)

Juhu, wir haben den Winter verlängert!

Eigentlich hatte ich mich vom Winter bei der letzten Tour schon verabschiedet. Da rief zu meiner Freude eine liebe Bergfreundin zum Gipfelstürmchen auf die Hochalp.

Da wir beide noch Abendtermine hatten, sollte es nur eine kleine Spritztour werden. Wir fuhren bis Urnäsch und danach die Nürigstrasse hoch, bis zum letzten Parkplatz. Wir gingen davon aus, daß die kräftige Sonne der letzten Tage den Schnee schon weitgehend weggeleckt haben würde, deshalb ließen wir die Schneeschuhe im Auto und liefen erst mal auf gut griffigem Belag die Strasse entlang. Nach ca. 1 km kamen wir an einen Winterwanderabzweig, wo es über steiles, schneebedecktes Gelände bergauf ging. Wir überlegten kurz, machten kehrt und holten doch unsere Schneeschuhe. Ein guter Plan!