Die möglichen Ziele für eine Schneeschuhwanderung mit ausreichend weissem Untergrund in guter Beschaffenheit schmelzen im fortschreitenden Frühjahr analog zur Schneeauflage.
Da bedient man sich gerne mal einer Aufstiegshilfe, um durch den höhergelegenen Startpunkt Schneesicherheit zu haben.
Als eines der möglichen, nicht allzu weit entferneten Tourenziele, bot sich das Muttjöchle im Klostertal an.
In Begleitung meines Lieblingswanderfreundes fuhr ich bei schönstem Wetter Richtung Rheintal. Bevor wir uns erneut an der weissen Pracht erfreuen konnten, mussten wir uns erst mal durch den zähen Verkehr mühen. An Samstagen ist der Weg ins Montafon ein verkehrstechnisches Abenteuer. Zahlreiche andere Wintersportbegeisterte waren unterwegs in die Berge, um das vielversprechende Wetter zu nutzen.
Ab dem Abzweig Silbertal ging es dann störungsfrei bis zur Talstation der Kristbergbahn.
Direkt an der Bergstation Kristbergbahn starteten wir steil bergan Richtung Muttjöchle. Nach etwa 100 Höhenmetern wurde die Steigung etwas geringer, es ging aber bis auf 1900 m durch Naturwald stetig und merklich bergan. Je weiter wir hochkamen, desto offener wurde das Gelände.
Vor dem etwas steileren Gipfelaufschwung überfiel mich der Hungerast und wir legten erst mal eine Stärkungspause ein.
Bis zum beliebten Gipfel für Skitourenfahrer und Schneeschuläufer war es dann nicht mehr allzuweit. Oben angekommen genossen wir mit den vielen, anderen Gipfelstürmern lange die beeindruckende Aussicht.
Im Norden vom Walserkamm über die Rote Wand bis zum Flexenpass, im Osten die einsamen Verwallberge Lobspitze und Eisentaler Spitzen, im Süden das Rätikon mit der Sulzfluh, der Drusenfluh und der Schesaplana und im Westen reichte die Sicht übers Rheintal bis zum Alpstein.
Da ich frühzeitig wieder zuhause sein musste, nahmen wir den folgenden Abstieg sportlich. Wie junge Steinböcke sprangen wir in Rekordzeit den Wald hinunter und so hatten wir vor der Gondelabfahrt noch genügend Zeit für einen Einkehrschwung.
Just a perfect day!
