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Nepal

Manchmal ist Stille die beste Antwort


2015. Nepal zwischen Himmel und Hölle, Staub und Aftershocks.
Es begab sich zu der Zeit, als Nepal vom grossen Erdbeben geschüttelt am Boden lag und vom Indischen Embargo wirtschaftlich gebeutelt wurde.
Am 26. Dezember 2015 schrieb ich in mein Logbuch:

Es gibt Menschen, die schreiben über 10 Tage im Leben, in denen oberflächlich gesehen nichts, rein gar nichts passiert, ein ganzes Buch.

„Ich will den Schweiß und den Swing. Und zwischen den beiden will ich still stehen, still sitzen, will mich versenken. Ins Innerste. Damit mir die Kräfte nicht schwinden, und nicht Neugier, nicht diese fiebrige Lebensfreude.“
Aus: „Triffst Du Buddha, töte ihn“ von Andreas Altmann

Und es passierte so viel mehr.
Vor allem die fiebrige Lebensfreude loderte, jeden Tag immer stärker. Am Ende war da ein inneres Strahlen, die Gedanken flossen ruhig und glasklar und entfesselten unbändige Energie.
Und es gab doch 2 Mahlzeiten am Tag und abends immerhin Obst. Nach 10 Tagen intensivster Versenkung ins noble Schweigen mit ca. 100 Mitmeditierenden, übte ich mich jetzt wieder im noblen Plaudern.
Bei einem köstlichen lunch im OR2K lernte ich dann meine russische Zellennachbarin Katja kennen. Sich nach über einer Woche Zusammenlebens das erste mal auszutauschen, in die Augen zu schauen, zu umarmen, Worte zu wechseln und miteinander zu lachen. Das war schon etwas ganz Besonderes.
Ausserdem ist’s kalt geworden hier, aber es gibt seit 23 Uhr, nach stundenlanger Dunkelheit ein bisschen Strom. Durch die vielen aufgestellten Kerzen kam dann noch richtig Weihnachtsstimmung auf.
Ich ziehe jetzt die Daunenjacke über und krieche damit in den Daunenschlafsack.
Wünsche allen eine frohe Weihnacht gehabt zu haben 🙂
Be happy!