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Ungereimtes

Manchmal, aber nur manchmal haben Rechner ein kleines bisschen Haue gern

Ah ja, Unigraphics ist ein feines Programm, aber eben nur manchmal.
Viel öfters entwickelt es sein monströses, unberechenbares Hydetum, welches einem an den Rand des nervlichen Ruins treiben kann.
So geschehen heute.
Dieser Montag fing so harmlos an, quasi die Ruhe vor dem Untergang des Erlangener Servers.
Ich freute mich, mit dem Fahrrad zur Firma fahren zu können, denn es war trocken.
Noch mehr freute ich mich, als ich eine mail in der box fand, auf der stand, meine Step Files würden erst um 14 Uhr gebraucht.
Ein weiterer Schritt auf der Freudenskala nach oben war der anschliessende Besuch eines Architekten, den ich vor viel zu langer Zeit geordert hatte, um den rätselhaften Gerüchen und der aussergewöhnlichen Wärmeentwicklung in unserem Büro auf die Schliche zu kommen.
Er kroch zu aller Freude unter meinem Schreibtisch rum und schnüffelte sich eine Nase von unserem betörenden Duft.
Mit der Erkenntnis, dass wohl der verflossenen Angst- und Fleissschweiss vergangener Jahrzehntedie die betäubenden Dämpfe erzeuge, zog er wieder von Dannen.
Das penetrante Klingeln des Telefons schreckte mich etwas später aus der stillvergnügten Arbeitswut.
Ein Auftrag für meine Verkleidungen musste noch geschrieben werden.
Von nun an gings bergab. Auftrag geschrieben, da fiel mir ein, dass für ein Teil noch ein Änderungsantrag gebastelt werden musste. Das ist SAP, ein anderes düsteres Kapitel.
Anruf bei der N-Stelle, bitte das Teil auf N ziehen, damit ich wieder auf Entwicklung gehen kann.
Keiner da. Mail geschrieben. Mitten im Änderungsantrag stürzt SAP ab.
In der Zwischenzeit lädt seit einer halben Stunde meine Maschine, für die Steps.
Also schau ich, ob sich da was getan hat. Es hat. UG sagt mir, es kann nicht speichern, weil mein Kollege das Maschinchen ausgecheckt hat. Der ist in Berlin. Ein Sprint zum Admin und ich kann wieder. Step erzeugt und ran ans FTP. Ähm, da war doch mal was. Nun nicht mehr. Mein wunderschöner, neuer Rechner mit 19 Zoll Flatscreen sagt mir in aller Deutlichkeit, dass ich KEINE Adminrechte und KEIN FTP mehr besitze. Also kann ich auch keins installieren. Erneuter Spurt zum Admin, dann mit Admin und Speicherstick zum Rechner, da erreicht mich die Letztenrestgutelauneaustreibmail: der Erlangener Server ist in die Knie, alle Leitungen nach draussen und SAP tot, frühestens morgen gehts weiter.
Also, nix Stepfiles, nix Änderungsantrag…aber da gabs ja noch mein UG! Nach kurzer Bedenkzeit entscheide ich mich dafür, hübsche TIFs für die Maschinenanbindung hinzufummeln, um wenigstens noch etwas sinnvolles zu tun.
Gesagt, getan, nur – keine Ahnung wieviele tausend Gigas da umgerechnet werden – es dauerte sage und schreibe 1 Stunde, bis ich das Datenmonster geladen hatte. Um morgen dann die TIFs rauszukloppen, muss noch gespeichert werden. Eine weitere halbe Stunde trennt mich von meiner heissersehnten Abendzigarette…argh…Hammer, wo ist mein Hammer – immerhin, bis morgen Mittag hab ich Terminaufschub. Jedem neuen Tag wohnt ein Zauber inne.