Vom Refuge Péclet Polset nach Modane
Schneeregen! Immerhin gab es reichlich Kaffee. Nein. Es trieb uns nicht hinaus in diesen trüben Morgen.
Aber es nützte alles nichts, wir mussten weiter, hoch zum Col de Chavière, auf 2.798 m.
Der letzte Aufschwung zum Pass gestaltete sich durch den Neuschnee etwas rutschig und heikel, starker Wind raubte uns fast den Atem. Auch die ersten 100 Meter im Abstieg erforderten höchste Konzentration, dann wurde es einfacher. Als wir aus der Schneezone harauskamen, konnten wir unschwierig zum Refuge de l’Orgère absteigen. Dort machten wir eine erholsame Mittagspause. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört. Nach unzähligen Serpentinen durch dichten Wald und auf Tannzapfengeröll kamen wir am Nachmittag in Modane an. Es zog sich nochmal endlos, bis wir den Bahnhof erreichten. Weder eine Zug- noch eine Busverbindung erleichterten uns den Weg nach Aussois, aber immerhin gab es zwei Hotels. Wir beschlossen, die Nacht in Modane zu verbringen und am nächsten Morgen mit dem Taxi nach Aussois zu fahren.
Das erste Hotel war einfach geschlossen. Klingeln half nichts und auch der angeschriebene Code verschaffte uns keinen Zutritt. Dann versuchten wir es nebenan bei der nächsten Absteige. Aber auch dort trafen wir niemanden an. Die Türe war zwar offen, aber weit und breit niemand zu sehen. Wir riefen, klopften an die Türen, ein Hund bellte, im Aufzug stand Putzzeug, Schlüssel hingen am Brett. Wir harrten mit einem anderen Gast der Dinge, die da kommen.
Irgendwann kamen die Dinge durch den Flur geschlurpft, in Form einer etwas älteren Dame, die sich als Betreiberin entpuppte und uns das Zimmer zeigte.
In einer nahegelegenen Pizzeria stellten wir Gott und die Welt auf den Prüfstand und liessen den Tag bei Pizza und Rotwein ausklingen.