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Ungereimtes Veranstaltung

Violent Celli und der DGB

50 Jahre wechselvoller Geschichte hat das DGB-Haus in der Beyerlestrasse hinter sich.
Heute sind dort noch einige Büros der Gewerkschaft Verdi, die Rechtsstelle des DGB, ein Sitzungssaal, in welchem regelmässig unter anderem das Ortskartell und der Frauenausschuss tagt, sowie im alten Jugendraum der Radio Wellenbrecher untergebracht.
Zu dieser Geschichte gibt es jetzt eine sehenswerte Ausstellung im Stadtarchiv – heute Abend war Vernissage.
Immerhin 8 spannende Jahre meines Lebens habe ich in diesem Haus gelebt, geliebt und gearbeitet, somit war die Einladung nicht nur gesellschaftliche Verpflichtung.
Unter anderem erzählte „die rote Vera“ Hemm aus ihrem politisch-bewegten Leben, welches von Kindesbeinen an, vor allem durch ihre Mutter, stark gewerkschaftlich geprägt war und worüber sie das Buch „Im Zeichen der roten Nelke“ geschrieben hat.
Erinnerungen wurden geweckt an den 1.Mai 1975, als der damalige DGB-Kreisvorsitzende und SPD-Stadtrat Erwin Reisacher mit den Teilnehmern der Maikundgebung spontan den Maiumzug zu einer Demonstration für ein freies Seeufer nutzte. Das Ufer wurde nach zähen Verhandlungen von der Seestrasse bis ans Hörnle für die die Allgemeinheit zugänglich gemacht und Erwin kam mit 1.600 DM Strafe davon. Wir aber wir profitieren bis heute von dieser Aktion und die Umbenennnung des Seeuferwegs in Erwin-Reisacherweg ist längst überfällig.
Verdammt lang her – das waren noch Zeiten und ich finde, derlei Aktionen hätten ein Revival mehr als verdient.

Aber was ich eigentlich noch sagen wollte – der musikalische Rahmen dieses Abends war vom Feinsten. Das Celli-Quartett Violent Celli in der Bestzung aus vier 17- und 18jährigen Jungs spielte Beatles, Metallica, Piazzola und Eigenkompositionen mit einer virtuosen Leichtigkeit, die absolut begeisterte. Mehr davon gibts am 20. Juli in der Schlosskirche von Meersburg.