Die wilde Schwester des Val Fex
Die Malojaschlange. Morgens kroch sie durchs Tal und verschluckte die Berge, drehte dann eine Runde und schlängelte sich abends von Maloja wieder hinauf.
„Das berühmt-berüchtigte Wetterphänomen Malojaschlange entsteht, wenn sich vor Maloja aufsteigende, feuchte Luft aus dem Bergell in Wolken oder Nebel verwandelt. Diese Wolken hängen besonders tief und werden erst durch die Erwärmung in den unteren Talregionen aufgelöst.“
Beim Aufstieg ins wunderbar wilde Val Fedoz konnte ich mir nicht vorstellen, heute noch mal blauen Himmel und die Sonne zu sehen, ich lief durch Wolkenschwaden, die alles ringsum verschluckten.
Doch Einheimische versicherten mir, die Malojaschlange würde sich aus den Seitentälern raushalten.
So war es dann auch. Bei der Alp Petpreir lüftete sich langsam der Vorhang, was ich zu sehen bekam, erfüllte mich mit Freude. Prächtige, bunte und vielfältige Vegetation, vergletscherten Berge im Talschluss und zwischendrin rauschte und plätscherte die Aua da Fedoz, wahrlich ein Ort zum Niederknien!
Lange verweilte ich in diesem Paradies, bevor ich dann auf der anderen Talseite zurück wanderte.
Dies war auch vorerst meine Abschiedstour, für den nächsten Tag war Regen und Gewitter vorhergesagt.
Ich komme wieder, geliebtes Engadin, es gibt noch viel zu entdecken!