Irgendwo im Nirgendwo
Sonne gsucht, Nebel gfunden. Zapfig war’s. 900 Höhenmeter Graustufen. Sonst hab I nix gsehn. Die Finger hab I mir beim vespern fast abgfrorn. Im Affentempo wieder runtergrannt. Dabei meine Großzehnägel ruiniert.
Sonne gsucht, Nebel gfunden. Zapfig war’s. 900 Höhenmeter Graustufen. Sonst hab I nix gsehn. Die Finger hab I mir beim vespern fast abgfrorn. Im Affentempo wieder runtergrannt. Dabei meine Großzehnägel ruiniert.
Tapfer trotzen unsere Schweizer Sportsfreunde dem Virus und lassen uns mutig den wertvollen Korridor zu den geliebten Bergen unkontrolliert passieren. Statt eines Lockdowns schießen sie einfach unerschrocken und megalässig das Virus mit der Armbrust präzise aus den dicken Hälsen. Das macht ihnen so schnell keiner nach.
So durften wir sogar im Gasthaus völlig unbeschwert einen Punsch trinken!
Ich werde alles trinken, Ovo und Kaffee Fertig, auch Pflümmli. Und ich werde auch mal das Vesper von draussen nach drinnen verlagern und vielleicht eine Bündner Gerstensuppe auslöffeln. Aber bitte sperrt die Hügel nicht weg! Eure sind die Schönsten, Besten, Pünktlichsten und Präzisesten. Hoch solln se leben, die Eidgenossen und ihre Berge. Bitte. Danke.
Heute starte ich von ganz unten, von Alt St. Johann. Im Schatten ist es noch frostig, aber auf dem südlich ausgerichteten Hang laufe ich bald in der Sonne. Ein herrlicher Tag, es ist November, fühlt sich aber an wie Spätsommer. Erst über die Almen, dann über Gubel und Chrinn. Oberhalb des Gräppelensees wird es wieder schattig und die Wege sind teilweise vereist. Was für ein Kontrast! Dann erreiche ich die Hochebene beim Gräppelensee und ab hier wird es wieder sonnig. Der Bergsee liegt idyllisch in einer langgezogenen Mulde, in einem geschützten Flachmoorgebiet.
Hier gönne ich mir eine lange Pause, kann mich kaum sattsehen an dem Spiegelbild, welches die überzuckerte Westflanke des Wildhauser Schafbergs auf die glatte Wasseroberfläche zaubert.
Heute drehte ich von Voralp aus eine Runde auf dem Geologischen Wanderweg um den Gamser Rugg.
Von Gams leitete mich das Navi auf eine schmale Bergstrasse. Je höeher, desto schmaler. Der Gedanke an Gegenverkehr jagte mir Adrenalin bis in die Haarspitzen. Ein Biker vor mir keuchte den Berg hinauf, es war kein Platz für uns beide. Ich zuckelte im Schritttempo hinter ihm her, bis er mich endlich an einer winzigen Ausweichstelle passieren ließ. Viele Wanderschilder, aber kein einziger Wegweiser nach Voralp. Mir schwante Böses.