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Hörnle-Runde

Tolle, aussichtsreiche Tour auf der Schwäbischen Alb von Tieringen über’s Hörnle – Lochenstein – Wenzelstein – Schafberg – Tieringen.

Obwohl man auf einer Solowanderung nur 2 Augen zum Schauen hat, verläuft man sich seltener, als wenn 4 oder mehr Augen beteiligt sind. Die Fotos werden schärfer, die Motive gezielter ausgewählt und die Anzahl der Bilder nimmt zu. Ausserdem fällt, je nachdem mit wem man unterwegs ist, viel Überzeugungsarbeit über die optimale Wegführung weg. Man kann den eigenen Gedanken nachhängen, das Tempo selbst bestimmen und sich die Zeit nach eigenen Bedürfnissen einteilen.
Solo wandern ist für mich immer noch die Königsdisziplin.

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Höchsten (838 m)

Durchs Deggenhausertal auf den Höchsten

Der Höchsten ist mit 837,8 m ü. NHN die höchste Erhebung Oberschwabens und des Linzgaus, außerdem die höchste nicht zur Schwäbischen Alb gehörende Erhebung im Landkreis Sigmaringen, die höchste im Bodenseekreis und die höchste zwischen den Hegauvulkanen und dem Allgäu.

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Hochalp (1.529 m)

Wir begrüßen „Sabine“ auf der Hochalp!

Der Wetterbericht kündete von einer schweren Stürmin. Sabine sollte sogar Orkanstärke erreichen, in unserer Region allerdings erst in der Nacht von Sonntag auf Montag.
Am frostigen Sonntagmorgen machte ich mich vor der Arbeit bemützt und eingemummt auf die allmorgendliche Runde über den Bismarckturm. Er präsentierte sich, wie so oft die letzten Tage, weichgezeichnet im Nebel.
Wie ich diese mystische, vernebelte und raugereifte Stimmung liebe!

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Tanzboden

Same procedure as every year

Mit den Bergen ist es fast wie mit den Sendungen im TV. Irgendwann widerholt sich alles. Denn genausowenig, wie die Produzenten pausenlos neuen Mist raushauen können, kann ich mir einfach dauernd neue Berge vor die Tür stellen.

Je älter man wird, desto mehr wiederholt sich im Leben. Man meint, fast alles schon zu kennen und ist ständig versucht, Neues zu finden und auszuprobieren. Bis man irgendwann feststellt: das ist Bullshit.
Nichts wiederholt sich. Gar nichts. Der Tanzboden, auf dem ich letztes rumgelaufen bin, ist definitiv nicht der genau gleiche Tanzboden, auf dem ich gestern war. Und das hat jetzt noch nichts mit Demenz zu tun.
Der Schnee ist nicht derselbe, das Wetter ist anders, die Menschen, die Art und Weise, wie ich mich fühle und. Man meint, es sähe alles gleich aus, doch ist es nur das Hirn, was uns da einen Streich spielt.

Nun befinde ich mich also in der Ära der scheinbaren Wiederholungen.
Die Kunst ist, im Bekannten das Neue zu sehen, genauer hinzuschauen, einen anderen Blickwinkel anzunehmen und die feinen Nuancen der Veränderung zu erkennen. Man bewegt sich so immer mehr weg vom Groben hin zum Feinen. Das hat durchaus Qualität. und macht Freude.

Wenn das Wetter, die Lawinen- und Strassenverhältnisse nicht einschätzbar sind, greift man gerne auf Bewährtes zurück und wird zum Wiederholungstäter. Der Tanzboden geht eigentlich immer. Er ist ein Klassiker, vor allem im Winter für Schneeschuhgänger, Skitürler und Winterwanderer. Nicht zu weit, nicht zu hoch, nicht zu anstrengend. Ein Berg für alle Lebenslagen. und bei Zielfindungsstörungen wird er immer gerne aus dem Hut gezaubert.

So auch am letzten Sonntag. Es war ein unentschlossener Tag mit unentschiedenem Wetter. Doch ein Bergkumpel wollte raus und ich wollte an die frische Luft. Beide wollten wir uns bewegen. Genügend Gründe und gute Voraussetzungen, um trotz der miesen Wettervorhersagen gemeinsam dem Tanzboden auf den Rücken zu steigen.

Der Wetterbericht hatte zum Glück wieder mal komplett versagt. Wir starteten in Rieden ohne Schneeschuhe bei strahlendem Sonnenschein. Erst ein Stück weglos durch den Wald, dann weiter mit Schneeschuhen auf dem Wanderweg.
Nach dem Einkehrschwung in der Alp Wirtschaft folgte die Sonne den Wetterprognosen und machte sich vom Acker. Nebel zog hoch. Egal. Den restlichen Weg bis zum Gipfel legten wir in der typischen Tanzbodenwolke zurück. Schnell das Vesper im Zelt weggeputzt und einen kurzen Abstecher zum Gipfelkreuz. Die Kälte trieb uns runter und rein in die warme, aber nicht überfüllte Gaststube.
Eine kleine Aufwärmpause, dann gings bergab.

Toller Neuschnee, zweigeteiltes Wetter, frische Luft, draussen, Bewegung.
Die richtigen Zutaten für eine gute, gelungene Tour.

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Kronberg zum xten

Kronberg von Lehmen

Viele Wege führen nach Rom. Mindestens genau so viel führen zum Kronberg. Mehr oder weniger lang, mehr oder weniger einfach. Wenn man lange genug sucht, findet man einen, den man auch als Vielbewanderte noch nicht gewandert ist.

Von Lehmen führt ein Weg hinauf, der wenig begangen wird, den ich noch nicht kenne und der aufgrund der minimalistischen Kennzeichnung eine Lektion in Wegfindung und einen Hauch von Abenteuer verspricht.

Nach kurzem Telefonat am Abend den Rucksack gepackt und morgens bei dichtem Nebel Sofia am Hähnchenstand eingesammelt.
Der Nebel hält sich zäh bis Berg. Dort reisst er auf und entblösst alle Churfirsten mitsamt dem Alpsteinkönig. Freude!

Wir ziehen ab Lehmen ohne Schneeschuhe los. Unten ist alles grün und braun, die Sonne zeigt sich bleich hinter Dunst. Erst geht es etwas runter, über eine Brücke, dann am spektakulären Leuenfall vorbei, danach durch Wald mehr oder weniger steil nach oben. Bei der Kapelle Ahorn betreten wir kurzzeitig freies Gelände, dann tauchen wir wieder in den Wald ein.
Dort verlieren wir irgendwo den markierten Weg und kommen wieder in freies, nun schnee- und eisbedecktes Gelände. Weglos kraxeln wir einen steilen, verharschten Rücken hoch. Sofia links rum, ich rechts. Oben wollen wir uns treffen, denn dort vermuten wir den rechten Weg. Bingo!
Als wir gleichzeitig oben ankommen, sehen wir schon ein paar Meter weiter die Wegmarkierung. Stufen in den Harsch schlagend kämpfen wir uns zum Hauptweg, der von der Scheideck zum Kronberg führt.
Bis dahin begegnen wir keiner Menschenseele, aber auch auf der Hautroute treffen wir nur eine handvoll Unerschrockene.
Nun wird es tricky. Der Hauptweg ist über weite Strecken total vereist, aber volle Konzentration und geschicktes Eiertanzen bringt uns ohne Kniefall zum Gipfelkreuz. Hier bläst ein Wind und der ist kalt. Die Sonne hüllt sich weiterhin in Schleiern. Kalte Finger und Zehen verkürzen die Pause, rasch machen wir uns bereit auf eine muntere Rutschpartie nach unten.

Als endlich die Erde wieder öfters unter dem Eis zum Vorschein kommt, sind wir sehr erleichtert und munter plappernd stürmen wir leichtfüssig sicher an der Wegabzweigung nach Lehmen vorbei.
Pffft. Einfach kanns jeder. Die Kunst ist: machs einfach kompliziert!
Wir nehmen die nächste Abzweigung Richtung Appenzell. Das ist zwar nicht richtig, aber etwas richtiger wie nach Jakobsbad. Nach Lehmen kommt kein Abzweig mehr, also gehen wildentschlossen weglos und ahnen, dass wir ohne kräftigen Gegenanstieg unser Ziel nicht mehr vor Einbruch der Dämmerung erreichen werden. Und es kommt, wie es kommen muss. Über umgestürzte Bäume und Stacheldraht, durch ein Hochmoor und dann durch Wald ab nach oben. Wie durch ein Wunder treffen wir dort auf ein Kreuz und eine wunderbaren Wegweisung: Lehmen! Nach unten!

Heiter und vergnügt legen wir die letzte, überraschend schöne Wegstrecke zurück und erreichen nach ca. 7 Stunden, 17 km und knapp 1000 hm unser Ziel.
Bei der Rückfahrt in die Dunkelheit sind wir uns einig. Es war eine super Tour!