Genusspaddeln
Der Beaver River (5) und der Oberlauf des Stewart (6) sind selbst in der heutigen Zeit außer bei Extrempaddlern mit Forscherdrang so gut wie unbekannt.
Die Kanutour auf dem Stewart- und Beaver River verlangt Erfahrung, gute Kondition und körperliche Verfassung.
Nur wenige kämpfen sich vom McQuesten Lake ohne Flugunterstützung, aber mit Säge und Axt selbständig zum Stewart – 2 bis 3 Expeditionen jährlich, wurde uns gesagt. Hier gibt es nur einen Weg. Egal was kommt.
Ich bin dankbar und schätzte es sehr, mit einem überaus erfahrenen Paddelpartner in einem Boot zu sitzen.
Nach 3 Tagen auf dem teils stark mäandernden Beaver River erreichen wir den Stewart, der uns mit starker Strömung empfängt.
Der Stewart River mit seinen 644 km Länge ist einer der größten Zuflüsse des Yukon Rivers. Er fließt dem Yukon von Osten zu und entspringt in den Selwyn Mountains nahe der Grenze zwischen der Northwest-Territories und Yukon. Im Oberlauf oberhalb von Mayo ist der Fluss nur mit dem Wasserflugzeug zu erreichen.
Wir sind schon ein bisschen stolz darauf, es ohne unfreiwilliges Bad, was man hier tunlichst vermeiden sollte, und ohne größere andere Probleme bis dahin geschafft zu haben.
Der Stewart River zeigt sich durch Canyons, Stromschnellen bis zu WW III und weite Täler.
Die zügige, aber unkritische Etappe durch den Seven Miles Canyon bringt mit einigen Stromschnellen etwas Abwechslung und führt uns zur Mündung des Lansing Rivers. Hier wohnte eine Trapperfamilie, die mit Schlittenhunden dem Handwerk der Fallensteller nachging. So wie es aussieht, ist die Siedlung inzwischen aber verlassen und dem Verfall preisgegeben.
Nach dem Canyon kommen wir in ruhigeres Fahrwasser, für die nächsten Tage bis zu den Five Mile Rapids ist Genusspaddeln angesagt.
Unterwegs entdecken wir auch wieder eine verlassene Blockhaus-Siedlung, wo wir es uns im Kitchen-Shelter gemütlich machen und da es anfängt zu regnen, legen wir gleich noch einen Ruhetag ein.