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Musikuss Ungereimtes Veranstaltung

Aldo Lagrutta

„Was steht denn auf dem Plan für heute abend?“
„Ich weiss noch nicht, der Plan heisst: kein Plan. Wir könnten Hildes Wanderkarten schnappen und durch den See laufen.“
„Welchen See?“
„Na, irgendeinen da draussen, die Kneipen haben wir ja alle durch.“
„Dann wäre die nächste Frage: welche Farbe für die Gummistiefel?“
„Hast Du vielleicht nen langärmligen Schirm?“
„Nee, aber ne wasserdichte Unterhose.“
„Gut, dann geh ich schon mal Schwimmreifen besorgen…“

Ich weiss nicht, was meine lustigen, temporären Kollegen aus Berlin für den heutigen Abend sonst noch empfehlen – ich empfehle: Unterdiedeckemitteekatzeundbuchodertvkuschelstunde.
Nicht besonders aufregend, aber trocken und warm.
Wenn’s draussen auch wieder trocken und warm ist, nächsten Sonntag nämlich, empfehle ich folgendes klassische Gitarren-Konzert:

Aldo Lagrutta
Sonntag 3. Juni 19:00 Uhr
Kulturzentrum am Münster – Wolkensteinsaal
Programm: „Espana“ spanische Gitarrenmusik aus drei Jahrhunderten

Karten erhältlich im Klavierhaus Faust und in der Südkurier-Geschäftsstelle
16,-Euro

Aldo Lagrutta, Sohn eines italienischen Geschäftsmannes, entdeckte mit 15 Jahren das Spiel auf der klassischen Gitarre. Er war so fasziniert von dem Instrument, dass er sich völlig dem Studium der Gitarre widmete und dieses, normalerweise neunjährige Studium am Konservatorium, in drei Jahren absolvieren konnte.
Im Alter von nur 17 Jahren wurde er jüngster Professor am National Conservatorium für Musik in Caracas, Venezuela.
Nach 15-jähriger Lehrtätigkeit in Südamerika und den USA widmet sich Aldo Lagrutta nun nur noch seinen Konzerten und verbringt seine Zeit in Venezuela, den USA und Europa. Seitdem er als “Acharya” ordiniert wurde (der, der durch eigenes Beispiel lehrt) unterstützt er andere, ihre innere Welt zu erweitern durch die Stille der Meditation. Es ist auf Grund dieser Lebensart und der Widmung seiner Kunst, dass er sein Instrument so “beherrscht, wie nur wenige Meister”.

Freunde der klassischen Gitarre sollten sich dieses Konzert nicht entgehen lassen!

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Ungereimtes

Geburtstag

Das war mein Lieblingsbaby vor 24 Jahren.
Und heut? Nein, sie spuckt mir nicht auf den Kopf, obwohl das bei meiner körperlichen Grösse keiner besonderen Anstrengung bedarf, nein, sie ist in Anstand gewachsen und gealtert und wir begegnen uns exakt auf Augenhöhe 😉 Heut ist Lieblingsbaby 24 Jahre jung geworden.
Einen fetten, virtuellen Burzeltagsknutscher von Deiner Mum, Baby. Schön, dass es Dich gibt 🙂 Geh weiter Deinen Weg, und – ich bin stolz auf Dich!

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Musikuss Ungereimtes Veranstaltung

Bet Williams

Der heisse Tipp vom Blog-Nachbar trieb mich heute abend zu
Bet Williams ins K9.
Es war wirklich ein ausergewöhnliches Konzert, klein aber fein, im nicht überfüllten Saal der ehemaligen Paulskirche.
Von folkig bis rockig, mal sanft, mal laut und beeindruckend virtuos, begleitet von Bass, Piano und Schlagzeug, spielte Bet Williams auf der verstärkten Akkustikgitarre und sang dazu mit ihrer über 4 Oktaven umfassenden, fantastischen Stimme. Ausserdem ist die Frau mit einen feinen Sinn für Humor und unaufdringlichem Charme ausgestattet, was Bet ausgeordentlich sympathisch machte.
Zur letzten Zugabe brachte sie ihren „little man“ mit auf die Bühne, Söhnchen durfte auf den Knien des Drummers mitrocken und hatte offensichtliche Freude daran.
Es hat einfach grossen Spass gemacht, Bet Williams und ihre Band live zu erleben, die dürfen ruhig öfter’s nach Konstanz kommen!
Fazit: tolle Musik – klasse Band – schöner Abend.

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Ungereimtes

Im Zeichen der Zwillinge

Das könnten meine Zweibeiden sein, wenn sie nicht schon aus den Knien rausgewachsen wären. Immerhin sind beide Geminis. Also nicht richtig, die eine im Mai, der andere im Juni, aber jeder für sich ist schon ein rechter Solo-Zwilling. Ach was, zu kompliziert, hier gibts den einfachen mythologischer Hintergrund:

Die Namen der beiden hellsten Sterne, Castor und Pollux, kann man man in der griechischen Mythologie wiederfinden:

Dereinst verführte Zeus Leda, die Gattin des Königs von Sparta, Tyndareos. Um sich Leda nähern zu können, nahm Zeus die Gestalt eines Schwanes an. Leda wurde schwanger und gebar die Zwillinge Castor und Pollux. Zeus war auch der Vater von Helena, der Schwester der Zwillinge. Es handelte sich um dieselbe Helena, die von Paris geraubt und nach Troja gebracht wurde; dies war der Anlaß zum Ausbruch des trojanischen Krieges.

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Tour Ungereimtes

Vom Speer zum Jazz

Unser gestriges Bergziel war der zwischen Toggenburg und Walensee aufragende Gipfel des 1950 m hohen Speer, dem höchsten Nagelfluhbergs Europas.

Nagelfluh: in wesentlich früheren Epochen der Erdgeschichte durch Erosion entstandene Flusskiesel wurden durch Silikate unter dem Druck später sedimentierter Schichten zusammengebacken und bilden den sog. Nagelfluh. Kennzeichen ist die waschbetonartige Zusammensetzung.

Auf mehreren Routen gelangt man dort hin, unsere sollte der Kletterweg über die Nordwestrippe sein. Vom Parkplatz „Mittler Wengi“ stiegen wir über die Obere Rossalp steil bergan bis zum Kettersteig-Einstieg auf 1730 m. Da es letzte Woche nochmal kräftig geschneit hatte, mussten wir dabei einige Schneefelder überqueren.

Am Kletterweg angekommen, zeigte sich der Einstieg schwieriger als gedacht. Der Fels war schneebedeckt und schlüpfrig, ein paar Meter bis zum Drahtseil ausserdem ziemlich ausgesetzt und ungesichert. Wir zogen es vor, erst mal Pause für’s zweite Frühstück einzulegen und einem unerschrockenen Bergburschen beim Abstieg durch die Felsen zuzuschauen.

Unten angekommen, schilderte er uns die Beschaffenheit des Weges als äusserst riskant und er riet uns als erfahrener Alpinist davon ab, den Steig ungesichert zu gehen.
Kein Problem für uns, denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Somit trat dann Plan B in Kraft, der hiess „null Plan“. Die Karte lag noch in der Kommode zuhause, da entschieden wir von Wegweiser zu Wegweiser die folgende Route, immer unsere rechtzeitige Rückkehr im Auge, denn wir wollten ja restauriert und gestärkt pünktlich zu Jazz-Downtown wieder in Konstanz sein.

Es gibt seltene Tage im Leben, an denen passiert eigentlich nichts Ungewöhnliches, und doch unterscheiden sie sich bei genauerem Hinsehen durch kleine, feine Details von gewöhnlichen Tagen und schmuggeln sich als kostbare Perlen zwischen die eintönigen Strasssteine der Altages-Kette des Lebens. Gestern war wieder so ein Glückstag.

Der Himmel war blauer, die Luft war frischer und der Berg erhabener. Das Wasser stürzte sich kristallklar, kraftvoll und übermütig den Fels hinunter, die Frühlingsflora reckte sich voll Neugierde und strotzender Energie durch die teilweise noch braunen Wiesen und selbst die Mücken tanzten verspielt durch die warme Bergluft.Es passte einfach alles – was für ein ein wunderbarer Tag!