5. Tag – Nachtwanderung
Heute spaziere ich zum sightseeing durchs Dorf. Das ist relativ bald erledigt und ich beschließe, von hintenrum ans Meer zu gelangen. Klassische Wanderwege gibt es keine, aber OSM spuckt mir ein paar brauchbare Wege aus. Es geht etwas langweilig ziemlich viel über Asphalt, die meisten Wege sind privat und oft von Hunden bewacht. Ungefähr in der Hälfte komme ich an ein Gelände mit einem Produktionsbetrieb, dort steht auf einer Tafel „Durchgang verboten“. Dies wäre aber mein Durchgang Richtung Atlantik. Ich laufe weiter und schaue, ob es jemanden stört. Da kommt schon eine Frau mit forschem Schritt und fordert mich freundlich auf, zurück zu gehen. Auch mein Betteln hilft nix. So muss ich ein paar Kilometer den gleichen Weg zurück, um dann über die Straße ans Meer zu gelangen.
Ich steige die steilen Treppen zu verwaisten FKK-Strand hinunter, der schon im Schatten liegt, gehe Richtung Wasser um die beste Perspektive zu bekommen. Draußen bildet sich plötzlich eine kleine Monsterwelle, sie rollt auf mich zu und ich denke ui, da gehe ich besser mal rückwärts. Das Wasser erreicht gleichzeitig mit mir die Stufen…
Bald stelle ich fest: auch am Atlantik geht die Sonne unter!
Bis es soweit ist, flirte ich mit den Wellen.
Dem Spiel der Gischt mit dem Licht und der Wucht des Wassers könnte ich stundenlang zuschauen.
Bis zum endgültigen Abtauchen der Sonne harre ich aus, dann wird es kalt. In der bald einsetzenden Dunkelheit wandere ich zurück zum Dorf.