Ab nach Paphlu!
6 Uhr früh. Wortkarg und unterkoffeiniert fahren wir mit dem Taxi durch das magische Licht der erwachende Stadt zum Domestic Airport. Es herrscht schon rege Geschäftigkeit auf den staubigen Strassen, wir kommen jedoch problemlos durch.
Rucksack abwerfen, der Kaffeeduft im Airport lockt auch Blinde und Lahme zum Coffeeshop. Ah! Es gibt frisch gebrühten Americano! Nach dem zweiten Becher fühle ich mich gewappnet für das neue Abenteuer.
Franz fragt: „wann genau geht denn unser Flug?“ Genau…argh! „Zwischen 7 und 14 Uhr. Wir sind in Nepal.“ antworte ich. Er lacht. Stunden später ahnt auch er, dass dies kein Witz war.
Wir üben uns in heiterer Gelassenheit und Kontemplation. In Nepal eine unverzichtbare Gabe, die das Leben so viel angenehmer macht.
Irgendwann zwischen schrecke ich aus dem schläfrigen Beobachtungsmodus hoch und traue meinen Augen nicht, als ich plötzlich unter den vielen Reisenden bekannte Gesichter ausmache. Ruth und Fredi, wir lernten uns im Februar in Schweden auf einer Wintertour kennen. Kurzes Hallo und schon sind sie hinter dem Schalter verschwunden. Am Tag zuvor hatte ich schon Talak von der Lobhornhütte getroffen…Nepal ist ein Dorf!
Stunden später, gegen 12:30 Uhr können wir endlich einchecken.
Auf der Startbahn geht das Warten weiter. Immerhin dürfen wir in die Twin Otter einsteigen und meine Freude auf einen archaischen Flug mit diesem unverwüstlichen Allesflieger steigert sich.
Hier sind die Piloten den Passagieren ganz nah, man kann jede Aktion mitverfolgen und wie ein Kind fasziniert all die Knöpfe, Hebel und Anzeigen bewundern, denn es gibt keine Tür zum Cockpit.
Irgendwann geht es einfach los.
Die Zeit vergeht wie im Flug und kaum gestartet, sind wir auch schon in Paphlu gelandet.
Unsere Träger Saili und Kancha warten schon auf uns. Kancha trug schon 2016 meinen Packsack durchs Khumbu, Saili war 2015 auf dem Kanchenjunga-Trekking unsere Trägerin, die Wiedersehensfreude ist gross.
Nach dem Dal Bhat wandern wir unsere erste Etappe nach Ringmo. Touristen sind hier eine Seltenheit, wir sind die einzigen Gäste im Hotel.