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Musikuss

Musik ist erregender als Sex

Diesen Text habe ich vor 10 Jahren schon mal gepostet. Er hat nichts an seiner Aktualität eingebüsst, also höchste Zeit für ein Revival.

„Es gibt Dinge, die den Menschen so zu erregen vermögen, daß sein Puls rast, Tränen rinnen und eine Gänsehaut wohligen Er­schauerns ihm über den Rücken läuft: an der Spitze dieser Dinge steht – falsch, nicht die Sexualität, sondern Musik. Das jedenfalls ha­ben amerikanische Psychologen herausge­funden, die 250 Studenten, Dozenten und sonstiges Personal der Stanfort Universität in Palo Alto (Kalifornien) befragten. Nach der Studie, über die die Zeitschrift »Psychology Today« in ihrer Dezemberausgabe berichtet, wurde Musik als Haupterregungsfaktor von 96 Prozent jener Probanden genannt, die zu derartigen Gefühlsausbrüchen überhaupt in der Lage waren, und das war nur die Hälfte der Befragten. An zweiter Stelle wurden be­sonders anrührende Szenen aus Filmen, Theaterstücken und Büchern genannt, an dritter Natur- und Kunstschönheiten. Sexuelle Aktivitäten folgten – mit 70 Prozent der Nen­nungen – erst an sechster Stelle.“
dpa (Rhein-Neckar-Zeitung)

Dem habe ich fast nichts hinzuzufügen, ausser:

„…Dem Verlangen nach Musik und Gebirge Spielraum und Entladung geben…“
Friedrich Nietsche

Das übermächtige Verlangen nach Musik stellte in den letzten Tagen jenes nach Gebirge ausnahmsweise mal in den Schatten, verlangte dringend nach Spielraum und Entladung.

Die Winterthurer Musikfestwochen sind dafür ein perfekter Spielplatz. Alle Jahre wieder gibt es dort zahlreiche Konzerte, die Gänsehäute bescheren und wohlig er­schauern lassen. Alles zuckt und hüpft, Körper geraten ausser Kontrolle, Pulse rasen und wenn man ein paar mal tief einatmet, wird man ganz nebenbei noch high.

Winti – wie die Eingeborenen liebevoll sagen – birgt Suchtcharakter. Man wird zum Wiederholungstäter. Das Konzept der Musikfestwochen ist schweizweit einzigartig. Organisiert wird als Verein mit rund 300 Mitgliedern.Sie sind aber auch mit über 40 Jahren Geschichte auf dem Buckel keine Selbstverständlichkeit und die Finanzierung bleibt eine Herausforderung. Eine Mischung aus Freiwilligenarbeit, Ticketing, Gastronomie und Sponsoring macht es möglich. Dass während den Musikfestwochen alles rund läuft, dafür sorgen das Büro und ein rund 30-köpfiges ehrenamtliches Organisationskomitee. Die Musikfestwochen sind ein Werk von vielen. Gestemmt wird das Festival von über 700 freiwilligen Helferinnen und Helfern.
9 Tage kostenloses Programm!

Nichts wie hin!