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Tour

Höwenegg (798 m)

Lockdown, grau

Der Wetterdienst faselte irgendwas von sonnigen Abschnitten.
Wie so oft in letzter Zeit glaubten wir, wurden aber schändlich betrogen. Kein einziger Sonnenstrahl traf uns, die Sonnenbrille fristete ein tristes Dasein tief unten im Rucksack.
Der Weg führte uns von Hattingen auf den Witthoh. Dort war ein klein wenig Sicht auf den Säntis und die Churfirsten. Etwas vernebelt, aber immerhin. Man könnte es Aussicht nennen.
Aber wo war die prognostizierte Weltuntergangsstimmung? Das versprochene apokalyptische Gelb blieb uns verborgen.


Wahrscheinlich wurde der Saharastaub vom Donaunebel verschluckt.
Der Weg führte uns weiter, hinunter zur Donauversickerung.
An der Donauversickerung sahen wir viel. Viel Nebel und viel Wasser. Da muss noch viel versickern, bis es wieder eine Versickerung wird.
In der schön-schaurigen Stimmung fühlten wir uns wie Elben im Dritten Zeitalter in den Sümpfen von Mordor.
Nun führte uns der Weg wieder bergauf. Zum Höwenegg, dem nördlichsten Hegauvulkan. Der zugefrorene Kratersee präsentierte sich uns modebewusst im Leopardenmäntelchen. Wir liefen einmal um den See herum, was uns außer der Wonne zusätzlicher Wegstrecke keine weitere Freuden bescherte – die erhofften Tiefblicke blieben aus.
Der Hungerast kündigte sich unerbittlich an. Gegenüber vom Daimler Testzentrum fand sich endlich ein geeigneter Platz. Während wir hungrig über unsere Vesperbrote herfielen, surrte eine Drohne bildhungrig über das Areal. Wir waren uns ganz sicher, dass es schönere Pausenplätze gibt.
Gestärkt wanderten wir immer dem Nebel hinterher zurück nach Hattingen. Beim Zieleinlauf hatten wir knapp 25 km und 800 Höhenmeter in den Beinen.