Riesige Betten sind ja grundsätzlich nicht zu verachten.
Hat man aber nicht grade einen 2-Meter-Kerl im Schlepptau, findet man die Ruhe zur Nacht auch in einem muggeligen Bett mit Daunenauflage auf vier Rädern. Zum Beispiel an einer nachts wenig frequentierten Passstrasse in einer ganz besonderen, muggeligen Bergregion, in die ich nun schon seit Jahren dauerverliebt bin.
Wer einmal das Glück hatte, am Julierpass aus dem gestreamten Alltag dem einsamen Bergglück entgegenzuschlafen, um sich dann selbstvergessen durch die Berge des Oberhalbsteins und Oberengadins treiben zu lassen, ist fürs Rudel-Wandern für immer verloren.
Keine Eile. Keine vernetzte Geschäftigkeit.
Einfach Herumstromern.
Ziellos. Zeitlos. Glücklich.
Schauen, immer wieder schauen. Es gibt hier so viel Glück fürs Auge. Felsen. Steine, Steine – hach, die Steine! Und Formen. Oft zackig und eckig, selten rund. Vergnügt tanzende Schmetterlinge. Und zwischen all der Kargheit trifft man immer wieder Blumen, die mutig mit den prächtigsten Farben spielen. Wäre man nicht schon komplett aus dem Häuschen, die spiegelglatten Oberflächen der Seen, die Gipfel einfach auf den Kopf stellen, würden einem vollends hinaustreiben.
Und dann, nach der Hüpforgie über unzählige Steinquader, DAS:
Auf dem Bergeinschnitt angekommen, liegt mir das Engadin zu Füssen.
Meine Güte! Da legt man sich dann einfach dazu und hält die Klappe.