Verlegenheitswanderung
Das Wetter kann sich ebenso wenig entscheiden wie ich. Eines ist jedoch sicher: es wird wettertechnisch der beste meiner freien Tage.
So beschließe ich, das Frümseltal mal schneefrei zu besuchen und da ich nicht in Bestform bin, spare ich mir die ersten Höhenmeter und lasse ich mich mit der Gondel zur Sellamatt hinaufbugsieren.
Es sind zu meiner Freude wenig Leute unterwegs, die Gegend kenne ich weitgehend nur im Winterkleid. Bis zum Brisizimmer sind die Wege breit und trocken, dann geht es steil über einen Wiesenhang bergauf, wo es dann ziemlich matschig wird. Am Fuß des Brisi, wo links der Weg auf den Berg abzweigt, wird das Vorwärtskommen ziemlich mühsam. Hier stoße ich auf erste Schneefelder, die sehr weich und wenig tragfähig sind. Ein Ausweichen über mit rutschigen Steinblöcken durchsetzen Matsch endet mehrmals auf dem Hosenboden. Das macht keinen Spaß, ich drehe um.
Weiter unten versuche ich weglos eine Aufstiegsspur zu finden, im steilen Zauberwald verzettelte ich mich zwischen bemoosten Hinkelsteinen, Hochmooren und Karstlöchern, doch zu guter Letzt fand ich eine sehr gute Aufstiegsmöglichkeit, die ich gerne eruiert hätte, auch um die Karstlöcher zu lokalisieren, die im schneebedeckten Zustand zur Falle werden können. Doch leider war die Zeit schon fortgeschritten, die Seilbahn schon geschlossen und es warteten noch 1000 Höhenmeter Abstieg auf mich. Aber ich komme wieder!!