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Musikuss

Der Norden ruft

„Das ist das Echo der Evolution: Jedes Lebewesen braucht einen Antrieb, um sich zu bewegen, und neben dem Hunger und der Fortpflanzung bewegte uns bisher eigentlich nur die Gefahr.“



Hunger nach Abenteuer und die Gefahr, meinen Geburtstag bei 2-stelligen Plusgraden verbringen zu müssen, pflanzen mich demnächst fort in den hohen Norden.
Während des Kofferpackens hörte ich mal wieder den alten Musikfundus durch. Da blieb ich assoziativ an den finnischen Teufels-Cellisten hängen.
Never get tired of these guys.
Ein Blick auf mein altes Blog präsentierte mir auch gleich zwei Einträge von 2008.

Da Google die alten Sachen demnächst ausmistet und ich keinen Zugang mehr auf das Blog habe, werde ich alle Wortteppiche nach und nach in dieses Blog verlegen. Zu viele Nächte habe ich daran gewoben, um sie nun kampflos dem Google Nirvana zu überlassen.

„Der Sommer hatte inzwischen auch in Hamburg Einzug gehalten, die grosse Freiheit platzte aus allen Nähten und drinnen war ne Bombenstimmung. Es floss das Bier und der Schweiss, als die Apocalyptiker dann endlich unter frenetischem Applaus die Bühne betraten gab es kein Halten. Die Jungs brachtenn ihre Celli mit „Worlds Collide“, „Grace“ und „Last Hope“ förmlich zum Brennen – die Temperatur im Saal stieg analog gut und gerne auf gefühlte 40°C.
„Bittersweet“ und „Path“ erzeugten dann trotz der Hitze eine Gänsehaut und die Headbangers im nahen Umfeld sorgten zusätzlich für frischen Wind.
Perttu Kivilaakso riss sich das Shirt vom nassgeschwitzten Leib und Eicca Toppinen fragte schüchtern ins Publikum: „wollt ihr schwimmen lernen wie Delphine?“. Zur Abkühlung hätten wir das sicher alle gerne getan, die Antwort aus 1.300 Kehlen läutete dann aber die Coverversion von David Bowies „Heroes“ ein.
Erstaunlich, wie die Jungs unbeeindruckt von der Hitze teuflisch wild ihre Celli bearbeiteten und ihre Köpfe kreisen liessen, einer knappen Andeutung zufolge würden sie aber lieber im Winter hier spielen.
Bei der letzten Zugabe ertönte dann endlich der „Seemann“, auf den ich so lange gewartet hatte. Klasse, auch ohne die Stimme Nina Hagens.
Danach zog es uns rasch raus aus dem Schwitzkasten, die Luft hatte sich zum Glück etwas abgekühlt und wir liessen den Sommerabend auf der Reeperbahn ausklingen…vier Celli, fünf Finnen, eine tolle Stadt und nette Menschen…ein Sommernachtstraum! „