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Ungereimtes

Vampier

Richtig spassig fand ich es noch nie, mich montagmorgens nüchtern und kaffeefrei auf Wartezimmersesseln rumzudrücken.
Wenn dann die Dame hinterm Tresen schlechtgelaunt mit verquollenen Augen nach dem knappen „gudnmojen“ erst mal 10 Öre einfordert, der Klingelbeutel aber auch nach tiefstem Einblick nicht mehr als alte Kassenbons und wenige Centkrümel hergibt, der nächste Geldscheisser weitab der Praxis steht und man sich entscheiden muss, entweder den heissumkämpften, praxisnahen Parkplatz zu verlieren oder den müden Knochen einen Spurt abzuverlangen, sinkt der Spassfaktor ziemlich unter Null. Aber mit null Kohle kriegt man sein Blut heutzutage nicht mehr los. Ich will aber. Unbedingt. Böses Wochenendblut abgeben. Also, Spurt zum Automaten, Scheine ziehen, zurück und abdrücken und: „Sie sind dran“. Wow. Schnell. Boar.
Da sitz ich dann Aug in Auge mit dem kleinen Praxisvampier.
Doc: „Das ist eigentlich kein Vampir.“
Ich: „Nein, das ist ein Vampier, sollte das nicht Vambier heissen?“
Doc: „Nee, der saugt doch Blut und kein Bier.“
Ich: „Aber seine Wampe, vielleicht trinkt er doch heimlich…“
Doc: „Dann müsste er Wampbier heissen.“
Ich: „Einleuchtend. Vielleicht ist er aber auch Franzose und heisst Vampierre?“ (finde keinen Accent Egu auf der Tastatur)
Doc: „Könnte sein, da fehlt aber der Accent.“
Ich. „Stimmt. der Accent Egu, der fehlt. Und ein zweites r.“
Doc: „Boar, Sie sind ja gebildet, und das frühmorgens.“
Ich: „Ja. Und worauf einigen wir uns jetzt?“
Doc: „Ich nehm Ihnen jetzt Blut ab. Was brauchen wir denn?“
Ich: „Ich nehm den Wampbier. Und Leber, Niere, Schilddrüse, Zucker.“
Doc: „Dann strecken Sie jetzt mal den Arm aus und machen eine Faust.“
Ich: „Sind Sie sich da ganz sicher? Dann nehm ich doch lieber den Pierre. Den Vampierre.“

Und so kam es, dass mit dem sanftesten Nadeleingleiten seit es Zucker gibt, der Morgenanfang des statistisch schlimmsten Tages des Jahrs doch noch ein gutes Ende nahm.

  1. Ich füll mich heute auch so leer 😉
  2. Wils, fühlst Du auch die Fülle der Leere worin das Ungeschaffene schaffend einfliesst???
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Wege des Patanjali

1. Nun die Disziplin des Yoga.
2. Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen.
3. Dann ruht der Sehende in seiner Wesensidentität.
4. Alle anderen inneren Zustände sind bestimmt durch die Identifizierung mit den seelisch-geistigen Vorgängen.
5. Es gibt fünferlei seelisch-geistige Vorgänge, und sie sind entweder leidvoll oder leidlos.
6. Und zwar die folgenden: Gültiges Wissen, Irrtum, Vorstellung, Schlafbewußtsein und Erinnerung.
7. Das gültige Wissen besteht aus direkter Wahrnehmung, Schlußfolgerung und Überlieferung.
8. Irrtum ist ein verkehrte Erkenntnis, die sich auf etwas gründet, was dem Wesen der Sache nicht entspricht.
9. Vorstellung (vikalpa) ist eine Erkenntnis, die bloß auf Worten beruht, die bar jeder Wirklichkeit sind.
10. Der Schlaf ist ein Bewußtseinszustand (vritti), in dem der Gegenstand der Wahrnehmung abwesend ist.

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Auf der Roten Liste der bedrohten Arten…

…oder Deutschland entdeckt seine Kinder.

Stoibers Ede, unser toller Spitzenbayer ganz vorneweg: wir brauchen Vorsorgeuntersuchungen, damit wir rechtzeitig Endsymptome des Aussterbens erkennen; geistige Wohlstandsmagersucht von Hartz4-Unterernährung unterscheiden lernen.
Klobale Medienverdummung wird hoffentlich in Zukunft endlich wie Drogen im Strafgesetz behandelt und als Strafmassnahme den Verbreitern ihren Schund 24 Stunden am Tag und das für mindestens 100 Jahre um Augen und Ohren gewedelt werden.
Sonst noch was?
Ach ja, Kleinfamilie, wir lieben dich. Und, Kinder, wir schützen euch in Zukunft auch vor euren Eltern! Grüss di Gott sei dank, endlich sind die Verursacher der Kindheitsträume, -traumata und -dramas ausgemacht. Jawoll. Eltern! und Killerspiele gehören endlich verboten und die freilaufenden süssen Kleinen in die verstaatlichte, CDU/CSU nahe Kinder-WehGeh gesperrt, hehe klasse Idee! Für die weniger Süssen, wär ich dafür, Käfighaltung einzuführen.

Zukunftsmusik? Vermutlich wird dieses hohle Gesabbel nur eine weitere Panikattacke vor dem politischen Offenbarungseid.

Ich persönlich bin stark für gentechnisch bereinigtes Erbgut, welches endlich dieser grauenvollen bunten Vielfalt ein Ende bereitet und uns den perfekt gestylten, angepassten, ewigjugendlichen, physisch-psychisch-photoshopgeglätteten, erfolgreichen, geist- und gefühlfreien, medientauglichen Einheitslangweiler beschert, gezeugt im sterilen Familienzeughaus von staatlich geprüften Batteriewesen.

„Reproduktionsmedizin“ – oh Schwachsinn, wir brauchen dich!

Mädels und Bubels, lasst euch nicht allgemein verunsichern. Falls ihr euch weiterhin von diesen Damen und Herren vereiert fühlt – bevor ihr ausrastet, füllt dieses Amokformular aus und schickt es zuhauf an: Familienministerium.

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Flying In My Dreams

Ewigkeit, 20 Jahre oder eine Nacht
Geheime Offenbarung
Getragen vom Sturm der Zeit
Der Andromedanebel zieht sich zusammen
Gebiert einen neuen Stern
Namenlos, schickt er sein Feuer
Bläht sich auf
Erhellt für eine Nacht das Universum
In seiner Unendlichkeit
Verglüht verschwenderisch im Funkenregen
Kometenbruch fällt in mein Herz
Kleidet es in ein neues Mosaik
Stein an Stein
Freude in schwarz neben Lust in grün
Weisse Trauer hinter purpurrotem Schmerz
Langsam wird ein Muster erkennbar
Farbenprächtig und klar die Formen
Versetzt, kantig und schwungvoll
Nichts war wie es bleibt
Bin verwirrt, stehe sprachlos wie berauscht
Mir schwindelt
Ein Steinwurf neben der unendlichen Weite

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1/8W+(D-d) 3/8xTQ MxNA

So lautet die Formel, nach welcher der britische Plüschologe Dr.Cliff Arnalis den schlimmsten Tag des Jahres errechnet. Der war am Montag.
Die Formel setzt sich aus 7 Variablen zusammen:

das Wetter (W = Weather), die Schulden (D = Debt), das ausstehende Januar-Gehalt (d = Money due in January pay), die Zeit seit Weihnachten (T = Time since Christmas), die Zeit, seit der die ganzen guten Neujahrs-Vorsätze kläglich gescheitert sind (Q = Time since failed quit attempt), die gefühlte Motivation oder (wahrscheinlicher!) das gefühlte Motivationsloch, in dem man gerade steckt (M = General motivational levels), das Gefühl der Notwendigkeit, etwas gegen das ganze Elend zu unternehmen (NA = The need to take action)

So hörte ich das am Montagmorgen in den Nachrichten. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Nach kurzem Dialog mit meinem inneren Schweinehund beschloss ich, die These des Dr. A. auszutricksen, zu toppen und meine eigene Schlimmheitsformel zu bauen, da sämtliche Faktoren des Dr. A. , ausser dem M, für meineeine nicht relevant sind. In diesen Tag soviel Widrigkeiten reinzupacken, wie geht. Damit wär ich den Rest des Jahres erst mal aus dem Schneider.

W=Widerwillen, D=Doktor 1, D=Doktor 2, T=tierisch (müde), Q=Qual (der Wahl), M=Montag, NA=nur arbeiten.

Das hat gut funktioniert, wobei ich’s gerne noch etwas schlimmer gehabt hätte. Denn die Befürchtung, nicht genug Schlimmes in diesen schlimmen Tag gepackt zu haben, was andere zwar weniger schlimme aber immer noch schlimm genuge Tage nach sich ziehen könnte, sitzt mir schlimm im Nacken.

Für meine Katzen hab ich auch vorgesorgt und ihnen zumindest einen schlimmen Morgen beschert. Denen hab ich zwischen begehrtes Lebendfutter und Fangwerkzeuge eine undurchdringbare , durchsichtige Scheibe gestellt.

Schaumermal, sagte die Blinde zur Katz.

Übrigens, Google antwortet auf die Frage „der schlimmste Tag des Jahres“ ungläubig mit der Gegenfrage „meinten Sie: den schönsten Tag des Jahres?“
Nein, den meinte ich nicht, aber guter Plan und gleich danach gegoogelt. Hab ihn noch nicht gefunden. Letztes Jahr war der wohl am 23.Juni.
Dann wird er meiner logischen Folgerung nach dieses Jahr auf den 22.Juni fallen.

Schaumermal, sagte die Kuh zur Spinne. Setzte einen Fladen und machte sich vom Acker.
Und die Spinne spinnt und schweigt.