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Ungereimtes

Was haben wir damit zu tun?

Fragte mich heute ein Kollege ernsthaft, als ich mich zur Telekom-Kundgebung aus dem Büro verabschiedete.
Eine aus seiner Sicht durchaus berechtigte, aber dennoch denkwürdige Frage. Zwischen Tür und Angel gab ich ihm den Tipp, über den Begriff „Solidarität“ nachzudenken.
Diese Bulldozer-Politik, welche zur Zeit von der Telekom-Führung betrieben wird, die alle bisher versuchten Kahlschlagattacken in den Schatten stellt, wird bei Erfolg Signalwirkung für andere Konzerne haben. Wenn ganze Bereiche in den Niedriglohnsektor abgedrängt werden, mit Löhnen, die zum Teil unter der Mindestlohnschwelle von 7,50 Euro liegen, dann geht das nicht nur an die Grenze des Zumutbaren für die Arbeitnehmer, sondern schwächt auch in Folge die sozialen Sicherungssysteme. Und das geht widerum uns alle etwas an.
Wenn Telekom gleichzeitig ohne Not 5 Prozent – 3,1 Mrd. Euro – ihres Umsatzes an Dividende ausschüttet, kann man das nur noch als Zynismus bezeichnen. „Pfui Teufel“, war die treffende Bezeichnung Berthold Maier’s auf der heutigen Kundgebung dafür.
Falls es den Streikenden gelingt, die unverschämten Versuche von Lohndumping abzuwehren, wird auch dieses Signalwirkung haben. Sowohl für das Managment anderer Unternehmen, welche mit Argusaugen auf den Ausgang der Auseinandersetzung schauen, als auch im besonderen für die Arbeitnehmer anderer Branchen, welche dadurch ermutigt werden, sich gegen ähnliche Angriffe zur Wehr zu setzen.
Also, wir haben etwas damit zu tun, und ich hoffe, dass noch viele andere ihre Solidarität mit den Streikenden in der Öffentlichkeit bekunden!

Bei SeeMoz gibts auch einen ausführlichen Bericht über den Demo-Verlauf zu lesen.