Touchdown im Shangri La
Meine dritte Abschiedstour durch Nepal beginnt auch dieses mal mit der Landung in Kathmandu. Nach der kläglich gescheiterten Visabeschaffung in Deutschland reihe ich mich klaglos ins unüberschaubare Chaos der wartenden Menschenmasse am Einreiseschalter im Tribhuvan Airport. Um mein Visa ein zweites mal zu bezahlen, weil die Botschaft mir das bereits überwiesene Geld nicht zurücküberweisen konnte (wollte). Mit meinem nagelneuen Expressreisepass, für den ich kurz vor der Abreise 96 € zahlte, weil mein alter Reisepass von der Post verschlampert wurde.
Ich hoffe, die Berggötter und -göttinnen werten dies als Opfergabe und sind mir in den kommenden Wochen milde gestimmt.
Es dauert. Warum, das weiss man in Nepal nie so genau, aber es dauert lange. Ich bin müde. Habe die ganze Nacht im Flieger Tetris gespielt und kein Auge zugemacht.
Irgendwann bin ich durch, schnappe meinen Koffer und das Tor zum Shangri-La öffnet sich.
Hatte ich Shangri La gesagt? Schon auf der Fahrt mit dem Taxi nach Thamel kommen mir Zweifel.
Die Strassen sind nicht besser geworden und der Smog verschlägt mir schier den Atem. Erst in Thamel wird es besser. Viele Wege sind inzwischen asphaltiert und Fussgängerzone, das reduziert den Staub.
Kathmandu ist in Feierlaune. Bhai Tika, Tihar. Laut und bunt.
Im Hotel treffe ich Franz. Wir drehen eine Runde um die Häuser, bleiben im New Orleans hängen und feiern nicht. Irgendwie fühle ich mich heute zu alt für diesen Scheiss. Aber essen und trinken, das geht noch. Und schlafen.Tief und lang. Trotz des Lärms und der fensterlosen Kammer.
„The Doors“, der Name des Hotels ist Programm…
Die nächsten zwei Tage verbringen wir mit dem üblichen Dal Bhat Essen bei Tiljung, einem Fussmarsch nach Boudha, der Oase in der Staubhölle, um die rituellen Runden um die Stupa zu drehen, Rucksack packen, Geld wechseln und sonstigen Vorbereitungen für die Tour.