In der Nebelwelt der Glarner Alpen
Gestern wäre das bessere Wetter zum Wandern gewesen, aber man kann es sich nicht immer aussuchen. Die Aussichten waren aber gar nicht durchgehend schlecht, jedenfalls nicht schlecht genug, um sich zuhause einzumummeln.
Ende September ist mit meinen Bergmädels ein Wanderwochenende geplant, da bot es sich an, eine schöne Hütte dafür auszukundschaften. So kam es, dass ich bei mystischer Stimmung die Leglerhütte in Augenschein nahm.
Es wurde eine landschaftlich imposante, sehr abwechslungsreiche aber unschwierige Tagestour.
Ich fahre über Glarus nach Schwanden (521m), von dort auf meist einspuriger, abenteuerlicher Bergstrasse ca. 6 km hinauf zur Seilbahnstation Mettmen/Kies (1029 m). Ich nehme jedoch nicht die Seilbahn, sondern steige die 600hm durch den steilen Änetfeldmannswald, immer am Auerenbach entlang, die Bergstation Mettmen und den Stausee Garichti (1608 m) lasse ich dabei links liegen.
Weiter geht es in angenehmer Steigung Richtung Ratzmatt, wo ich wieder auf den eigentlichen Wanderweg, vom Matzlenfurggeli und von der Bergstation Mettmen kommend, stosse. In steilen Kehren hinauf zur Alp Chamm, mitten durch den Freiberg Kärpf. Der Nebel verzieht sich für ein paar Minuten und lässt die malerischen Ängiseen in der Sonne glitzern, in steilem Zickzack erreiche ich alsbald die schön gelegene Leglerhütte (2273 m), welche gleich nach der Ankunft wieder in der Nebelsuppe verschwindet. Die Wartezeit auf bessere Sicht vertreibe ich mir in der Hütte mit Kartenstudien bei einem Kaffee Pflümmli. Da die Zeit schon vorgerückt ist, beschliesse ich eine halbe Stunde später trotz unverändert schlechter Sicht, den Abstieg in Angriff zu nehmen. Bei Nieselregen mache ich mich auf den Weg, den kürzesten nach Mettmen hinab. Erst geht es übers Sunnenbergfurggele (2212 m), wo es anfänglich mit etwas besserer Sicht und trocken durch Blockgelände geht, später auf gutem Wanderweg, aber mit immer stärker wedendem Dauerregen, Richtung Hübschböden, an dem gleichnamigen Hübschbodensee vorbei nach Ober Staffel, Chärpfstäfeli und schliesslich zurück zum Stausee Garichti.
Inzwischen bin ich gut durchnässt und verspüre gar keine Lust mehr, die restlichen 600hm im Regen abzusteigen. An der Bergstation Mettmen angekommen, habe ich das Glück, in die schon wartende Seilbahnkabine springen zu können, die 13 Fränkli Billetkosten berappe ich 10 Minuten später, nach Ankunft in Kies.
Das Wetter spielte, wie eingangs erwähnt, nicht so richtig mit, war die Aussicht am Anfang der Wanderung gleich Null, rissen die Wolken zwischendrin immerhin für wenige Minuten auf und gaben fantastische Einblicke in ene grossartige Bergwelt. Die Glarner Grössen um die Leglerhütte, Glärnisch, Tödi, Clariden und auch das Unesco Weltkulturerbe Martinsloch, blieben mir heute aber leider verborgen. Ein Grund mehr, um wieder zu kommen.