Der Aufstieg: genauso sperrig wie sein Name. Von Ober Bogmen wollten wir eigentlich den leichteren Weg nehmen. Der Schwierigere, als Klettersteigweg ausgeschriebene, war uns aufgrund der extrem feuchten Witterung der vergangenen Wochen suspekt; Nagelfluhgestein hat bei Nässe die unangenehme Eigenschaft, äusserst rutschig zu sein. Doch war der schwere Weg für „geübte Bergsteiger“ ausgeschildert, schienen wir nun auf dem Weg für Experten gelandet zu sein. Ein spannender Bergweg querte durch die Chüemettler-Westflanke bis zum Wegkreuz im Stägenwald. Über geborstene Brücken, glitschige Wurzeln, rutschige Nagelfluh-Steilstufen, die glücklicherweise überwiegend mit Ketten und Seilen gut gesichert waren und durch knöchelhohen Schlamm mühten wir uns Richtung Gipfel. Bei Stägenwald war 120° Richtungswechsel angesagt, wir folgten dem angenehmeren Pfad durch die Ostflanke und standen bald darauf auf dem Gipfel des Chüemettler. Wir waren uns alle einig, einen interressanten, abwechslungsreichen Aufstieg hinter uns zu haben.
Über Trüebsiten und Oberbetruns ging es wieder abwärts. Bei Unterfederi machten wir vor dem Endspurt auf der Federihütte noch eine ausgedehnte Rast mit herrlichem Blick über die Linthebene und den Zürichsee.