Am Heubützlipass (2468m)

Rechte Euphorie kam bei der Planung nicht auf, war ich doch nach dem letzten Wochenende immer noch gipfelsatt und ein bisschen höhenmüde. Aber das Wetter kennt zur Zeit kein Erbarmen und Nepal rückt näher. Also, etwas Abwechslung ins Programm. Es sollte diesmal nicht so hoch hinaus, dafür aber eine grössere Runde werden. Bei der Suche stiess ich aufs abgelegene Calfeisental und den Heubützlipass. Nie vorher gehört, machte allein der Name schon neugierig.


Es wurde dann eine überraschend schöne Tour. Wir starteten in der urigen Walsersiedlung St.Martin, nachdem wir erst durchs Taminatal und dann am Gigerwaldstausee entlang fuhren. Die Strasse am Stausee Richtung St.Martin ist sehr schmal und kann zwischen 9:00 und 18:00Uhr immer nur alle halbe Stunde in eine Richtung befahren werden.
Waren wir auf dem Parkplatz noch in Gesellschaft von vielen Wanderwilligen, fanden wir uns nach den ersten Metern Richtung Alp Sardona einsam inmitten schönster Natur wieder. Erst bergauf zum Untersäss und dann immer steiler über die Weiden zum Obersäss. Dort rasteten wir fast pünktlich zum z‘ Mittag auf einem Bänkli mit hübscher Sicht auf Ringelspitz und Piz Sardona. Die Pause war bei den Temperaturen echt nötig, zum Glück fand sich ein Plätzchen im Schatten. Vom Obersäss aus gings dann weiter bergan, wurde langsam alpiner, bis endlich weit oben der Heubützlipass in Sicht kam. Zum Pass selbst ging es nochmal ca. 70 hm sehr steil nach oben. Also – nichts wie hoch! Und es lohnte sich: das Panorama ist grossartig! Von hier könnte man (trittsicher und schwindelfrei!) nach Weisstannen oder über den Muotatalsattel und den Foopass nach Elm absteigen. Wir gingen wieder runter und weiter zum Plattenseeli, wo wir auf eine handvoll Sonnenanbeter stiessen. In ca. eineinhalb Stunden liefen wir auf einer Höhenlinie an einem kleinen Seeli vorbei bis zum Heitelpass, der dem Heubützlipass sehr ähnelt. Wir sparten uns einen weiteren Aufstieg, machten uns stattdessen an den noch vor uns liegenden, langen Abstieg über die Malanser Alp und ab dort in schwungvollen Kurven zurück nach St. Martin. Nach 8 Stunden Wanderzeit und ca 1.200hm traten wir die Heimfahrt an.

Sehr schönes Tal, dieses Calfeisen!