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Gamser Rugg (2.076 m)

Auf dem Geologischen Wanderweg

Heute drehte ich von Voralp aus eine Runde auf dem Geologischen Wanderweg um den Gamser Rugg.
Von Gams leitete mich das Navi auf eine schmale Bergstrasse. Je höeher, desto schmaler. Der Gedanke an Gegenverkehr jagte mir Adrenalin bis in die Haarspitzen. Ein Biker vor mir keuchte den Berg hinauf, es war kein Platz für uns beide. Ich zuckelte im Schritttempo hinter ihm her, bis er mich endlich an einer winzigen Ausweichstelle passieren ließ. Viele Wanderschilder, aber kein einziger Wegweiser nach Voralp. Mir schwante Böses.

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Frümseltal (2.044 m)

Just a perfect day

Fulminanter Sonnenaufgang, der Himmel brannte überm Alpstein. Fahrt ins Toggenburg auf fast leeren Strassen. Ein Parkplatz direkt neben der Talstation zur Sellamatt. Oben viel guter Schnee und wenig Menschen. Toller Aufstieg zum Sattel mit traumhaften Ausblicken auf den Alpstein, ins Rheintal und auf den Walensee. Im Abstieg heizte uns dann die Sonne ein. An der Sellamatt kamen wir im T-Shirt an,die anderen Schichten hatten wir nach und nach im Rucksack verstaut. Nach dem der Schneemann gebaut war noch ein Kaffee Pflümmli, dann gondelten wir gemächlich wieder hinunter ins Tal, wo wir diesen wunderbaren Tag gesprächig ausklingen ließen.

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Tanzboden

Same procedure as every year

Mit den Bergen ist es fast wie mit den Sendungen im TV. Irgendwann widerholt sich alles. Denn genausowenig, wie die Produzenten pausenlos neuen Mist raushauen können, kann ich mir einfach dauernd neue Berge vor die Tür stellen.

Je älter man wird, desto mehr wiederholt sich im Leben. Man meint, fast alles schon zu kennen und ist ständig versucht, Neues zu finden und auszuprobieren. Bis man irgendwann feststellt: das ist Bullshit.
Nichts wiederholt sich. Gar nichts. Der Tanzboden, auf dem ich letztes rumgelaufen bin, ist definitiv nicht der genau gleiche Tanzboden, auf dem ich gestern war. Und das hat jetzt noch nichts mit Demenz zu tun.
Der Schnee ist nicht derselbe, das Wetter ist anders, die Menschen, die Art und Weise, wie ich mich fühle und. Man meint, es sähe alles gleich aus, doch ist es nur das Hirn, was uns da einen Streich spielt.

Nun befinde ich mich also in der Ära der scheinbaren Wiederholungen.
Die Kunst ist, im Bekannten das Neue zu sehen, genauer hinzuschauen, einen anderen Blickwinkel anzunehmen und die feinen Nuancen der Veränderung zu erkennen. Man bewegt sich so immer mehr weg vom Groben hin zum Feinen. Das hat durchaus Qualität. und macht Freude.

Wenn das Wetter, die Lawinen- und Strassenverhältnisse nicht einschätzbar sind, greift man gerne auf Bewährtes zurück und wird zum Wiederholungstäter. Der Tanzboden geht eigentlich immer. Er ist ein Klassiker, vor allem im Winter für Schneeschuhgänger, Skitürler und Winterwanderer. Nicht zu weit, nicht zu hoch, nicht zu anstrengend. Ein Berg für alle Lebenslagen. und bei Zielfindungsstörungen wird er immer gerne aus dem Hut gezaubert.

So auch am letzten Sonntag. Es war ein unentschlossener Tag mit unentschiedenem Wetter. Doch ein Bergkumpel wollte raus und ich wollte an die frische Luft. Beide wollten wir uns bewegen. Genügend Gründe und gute Voraussetzungen, um trotz der miesen Wettervorhersagen gemeinsam dem Tanzboden auf den Rücken zu steigen.

Der Wetterbericht hatte zum Glück wieder mal komplett versagt. Wir starteten in Rieden ohne Schneeschuhe bei strahlendem Sonnenschein. Erst ein Stück weglos durch den Wald, dann weiter mit Schneeschuhen auf dem Wanderweg.
Nach dem Einkehrschwung in der Alp Wirtschaft folgte die Sonne den Wetterprognosen und machte sich vom Acker. Nebel zog hoch. Egal. Den restlichen Weg bis zum Gipfel legten wir in der typischen Tanzbodenwolke zurück. Schnell das Vesper im Zelt weggeputzt und einen kurzen Abstecher zum Gipfelkreuz. Die Kälte trieb uns runter und rein in die warme, aber nicht überfüllte Gaststube.
Eine kleine Aufwärmpause, dann gings bergab.

Toller Neuschnee, zweigeteiltes Wetter, frische Luft, draussen, Bewegung.
Die richtigen Zutaten für eine gute, gelungene Tour.

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NEUJAHR

2019 – das war’s!

Wolle wolle hacke hacke hacke spitze die Drehung!
Bester Anfang in das neue Jahrzeht. Tanzen, tanzen tanzen. Bis in die Puppen. Tanz und Rock’n Roll – ausser Schlafen für mich die einzig akzeptable Art und Weise, den Übergang in ein neues Jahr zu feiern.

Kurzfristig muss ich am Neujahrstag den Dienst einer Kollegin übernehmen. Die Nacht war dafür eigentlich viel zu kurz. Egal. Soll die Kundschaft doch mit dem Vorlieb nehmen, was von mir am Morgen noch übrig ist.

Meine Beine, mein Schädel und überhaupt. Es fühlt sich nichts so an, als könnte es auch nur irgendetwas. Kaffee und Autopilot bringen mich langsam wieder in die Spur.

Dann das. Die Stadt wie leergefegt. Keine Autos, keine Menschen. Nur Müll ziert die Strassen am erwachenden Neujahrstag. Ich fahre meine ersten Kunden an, mache wie üblich einen Loop, um den Wagen in die günstigste Parkposition zu bringen. Da! Am Waldrand eine kleine Gruppe Hundemenschen. Die Gassigeher fühlen sich gestört. Was erlaubt sich dieser Lieferwagen am frühen Neujahrstag hier zu wenden? Dabei bin ich weder Mensch noch Tier über Füße oder Schwanz gefahren. Die Hunde sind vermutlich durch den Krach der Sylvesternacht traumatisiert. Ähnlich wie ich.

Ein männlicher Schrank mault, kommt auf mich zu, lehnt sich an die Schiebetür und versucht so, mich am Öffnen dieser zu hindern. „Haben Sie was an den Ohren oder reden Sie grundsätzlich nicht mit den Leuten?“ Beides. Mein Gehör hat tatsächlich durch stundenlange Beschallung in der vorigen Nacht gelitten. Und mit einem Schrank oder A rede ich grundsätzlich nicht. Wo käme man da hin, wenn man mit jedem A reden würde. Ich habe Dienst und die Zeit ist kostbar. Nur zwei Worte, laut und bestimmt: „weg hier!“ Hildes kleine, innere Kampfsau meldet sich erfolgreich. Sichtlich beeindruckt geht er ein paar Schritte zurück, zückt sein Handy, macht Bilder. „Sie werden noch von mir hören!“
höre ich noch, dann bin ich mit meiner Lieferung schon am Haus. Wtf.
Kein Wunschanfang.
Aber hey. Was juckt es die Eiche, wenn sich die Sau an ihr reibt.

Dann endlich einen Tag frei. Und was macht man, wenn einem nichts besseres mit einem freien Tag einfällt? Na? Man scheißt auf die ganzen selbstherrlichen Welterklärer, Bestimmer, Besserwisser, Gassigeher und geht in die Berge. Dorthin, wo die Freiheit noch (fast) grenzenlos ist. Gedacht, getan. Wir starten in dichtem Nebel und es dauert ein Weilchen, bis wir diesen unter uns lassen. Aber dann! Ein Traumtag erwartet uns. Nach stundenlangem Stapfen durch schönste Winterlandschaften bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel kehren wir heiter und glücklich zurück in die Nebelwelt und die Niederungen des Alltags.

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Zum Skihaus Gamperfin (1.303 m)


Von Wildhaus über Ölberg zum Skihaus Gamperfin. Schneeschuhwanderung der Extraklasse und
krönender Abschluss der Wintersaison!

Wer hätte das gedacht, nach den verregneten und stürmischen letzten Tagen? Lange hatte ich mit den Wetterprognosen gehadert. Schaute jeden Tag auf verschiedene Wetterapps, in der Hoffnung, es möge am Wochenende irgendwo in der näheren Bergwelt wenigstens für ein paar Stunden etwas Sonne hinter den Regenwolken hervorlugen. Nichts! Ich liess mich aber nicht beirren. Mit der Gewissheit um den Glauben, der sowohl Berge versetzt als auch Sonne herbeizaubert, verfolgte ich das Wettergeschen weiter. Am Montagabend war es dann soweit. Beim Aufrufen der Wetterapp war beim Samstag plötzlich eine fett grinsende Sonne zu sehen! Das sollte sich auch in den folgenden Tagen nicht mehr ändern.