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Musikuss Ungereimtes Veranstaltung

Willy DeVille

Fast hätte es gestern auf Anhieb geklappt – mit dem Auto mitten ins Konzert. Denn das schnieke Zürcher Kaufleuten besitzt ein eigenes Parkhaus. Doch man sollte das Parkhaus nicht vor dem Konzert loben – auch in Zürich wird gebaut, und das sogar im Pelikan-Parkhaus. Die „nur wenig zur Verfügung stehenden Parkplätze“ standen natürlich nicht mehr zur Verfügung, eine Powerhalse brachte uns zu den noch Verfügbaren im Nachbarparkhaus. Dafür reduzierten sich die üblichen Züricher Konzertsuchkreisel auf nur einen. Wir sind ja lernfähig, und das Auto hat inzwischen sowas wie einen intuitiven Rockmusiknavi.
Es wurde trotzdem etwas hektisch, doch – arbeitnehmerfreundlich – Schlag acht Uhr war’s dann soweit, Willy und die Band legten los. Das Konzert war ausverkauft und dementsprechend voll der Saal.
Erstaunlich, wieviele Fans Willy DeVille in der Schweiz auf Trab bringt.
DeVille’s Erscheinung ist von seinen Songs nicht zu trennen und umgekehrt. Leider kam auch diesesmal das ungeschriebene Konzertgesetz zum tragen: die Grossen vorne, die Kleinen hinten. Somit waren mir nur wenige unscharfe Blicke mit Hilfe von Klimmzügen auf die nahe Theke und vollausgefahrenem Zoom auf DeVilles Erscheinung vergönnt.
Da hiess es, Augen zu und durch. Die Akkustik machte das Rennen.

Seit dem Weggang von New York nach New Orleans hat sich die Musik Richtung Süden entwickelt – eine Mischung aus Rhythm & Blues, Country, Rock, Soul und Latino Klängen, dazu die schwarze, rauhe Stimme, welche den Sound so einzigartig macht.
Der Ungezähmte krächzt sich nicht nur mit charismatischer Stimme den New-Orleans-Rock von der Seele, er heitert das Publikum auch immer wieder mit Spässen über Drogen, sein Alter und Sonstiges auf – ein Selbstdarsteller par Excellence.

Mein persönlicher Favorit des Abends war seine Interpretation vom Traditional „Hey Joe“, dem er einen Cha-Cha-Rhythmus verpasste, was dem Lied einen völlig eigenen Charakter verlieh, weit weg vom Original, aber einfach genial. Nicht zu vergessen das begleitende Ittinger Bier zu einem geradezu majestätischen Preis von übern Daumen 1,20 Fränkli der Schluck. So ein kostabares Bier mussten wir uns Tropfen für Tropfen auf der Zunge zergehen lassen.

Buntgemischt das Publikum zum 30-jährigen Bühnenjubiläum DeVille’s im Kaufleuten: Der harte Kern der Musik-und Discoszene traf auf die Gelegenheitskonzertbesucher aus dem Umland. Und alle waren gluecklich. Das zumindest spricht doch fuer Mr. DeVille.

Noch ein paar wunderbare Bilder vom Konzert, die ich auf Mariannes Blog gefunden hab. Mit freundlicher Genehmigung durfte ich eine kleine Auswahl auf meinen Blog entführen, vielen Dank, Marianne!

©marianne rieter

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Ungereimtes Yoga

Dhanurasana – der Bogen

Dhanurasana bedeutet Bogen. Wenn man diese Übung ausführt, sieht man wie ein Bogen aus. Die ausgestreckten Arme und Beine sind die Sehne, der Körper und die Oberschenkel der eigentliche Bogen.

„Ein Körper, auf den keine Kraft wirkt, verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Bewegung auf geradliniger Bahn.
In Abwesenheit äußerer Kräfte setzt ein Objekt, das sich in Bewegung befindet diese ewig fort
Das bedeutet, dass wenn ein Körper in Bewegung ist, braucht man keine Kraft damit er in Bewegung bleibt. Man braucht eine Kraft um seine Geschwindigkeit oder seine Richtung zu ändern.“

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Tour Ungereimtes

Jöriseen im Prättigau

Die versprochenen 35°C liessen uns wieder mal in höhere, kühlere Bergregionen flüchten.
Heute war unser Ziel die Jöriseen, wildromantisch gelegen, jenseits des Flüelapasses, südlich von Davos. Vom Parkplatz Wägerhus auf 2200m ü.M. steigen wir durch karge Felslandschaft auf gutem Weg zur Winterlücke (2787m) auf. Während des Aufstiegs nimmt die Vegetation immer mehr ab, analog zu den Geräuschen, die von der Passstrasse hier rauf dringen. Die von giftgrünem Moos überzogenen Felsbrocken werden dafür immer grösser. An der Winterlücke angekommen, sorgt eine kräftige Brise für angenehme Temperaturen und wir werden belohnt mit einem ersten Ausblick auf die surrealistisch anmutende Landschaft, in welche 20 Seen auf rund 3 qkm Fläche eingebettet sind. Jeder dieser Seen hat seine eigene Farbe, von dunkelblau über kitschtürkis bis zu milchigweiss mit rötlicher Einfärbung reicht das Spektrum, phantastisch! Auf dem Rundweg klappern wir einen See nach dem anderen ab – da es weit und breit keine Seilbahn und auch keine einladende Berghütte mit Verpflegung gibt, werden wir dabei weitgehend nur von unseren Schatten begleitet.
Als wahre Überlebensküstler erweisen sich die bunten Bergblumen, die überall zwischen den glitzernden, in unterschiedlichsten Grautönen gefärbten Steinen wachsen. Das tiefe Blau, welches man in dieser Nuance nur in den Bergen findet, ein sattes, leuchtendes Sommergelb, kräftiges Lila und strahlendes Weiss der Blüten kommen auf dem grauen Hintergrund besonders intensiv zur Geltung – ein wahres Fest für die Sinne.
Es ist sicher Geschmackssache, aber ich liebe diese karge, steinige Landschaft.
Einzigster Wermutstropfen heute: die Sonnencreme hat versagt. Lichtschutzfaktor 20 haben wir offensichtlich überschätzt – die UV-Strahlen da oben haben unsere unverhüllten Extremitäten zartkrebsrot eingefärbt.
Ach ja, übrigens, heute war ich mit Sohnemann allein unterwegs. Es ist noch gar nicht so lange her, da hörte ich auf solchen Touren immer das Echo vom Berg: „Macht kein Spaaass. Du rennst uns immer davon.“ Heute klang das Echo so: „Ich lauf dann mal bis nach oben und warte da auf dich.“ Hm, so hatten wir nicht gewettet. Die heutige Jugend…

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Ungereimtes

Unsichtbare Worte

ins Vergessen geschrieben
von fliegender Hand
dem Schwarz der Nacht
ein Zeichen gesetzt
ins Licht

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Tour Ungereimtes

Was hat ein toter Marder mit Schmetterlingen zu tun?

Weit jenseits aller Vorstellung von Falsch und Richtig ist ein Feld. Dort werden wir uns treffen.
Rumi

An manchen Tagen gerät einiges durcheinander, was vorher geordnet in Schubladen sortiert war. So ein Tag fängt z.B. mit einer schönen, harmlosen Wanderung auf die Hochalp im Toggenburg an.
Im Vorbeigehen begegnete uns kurz der Tod inklusive der Erinnerung an die Einmaligkeit jedes Augenblicks.


Marder haben einen hübschen Pelz. Der Totengräberkäfer hatte aber mit seiner Arbeit schon begonnen. Alles, auch Schönheit ist vergänglich.
Auf der Rückfahrt an der Tanke gabs ein Eis, welches im Kreisverkehr unbemerkt einen Teil seiner Schokoladenhülle verlor. Diese schmolz sofort unter meiner weissen Hose und hinterliess einen grossen, braunen Fleck am Hosenboden. Scheiss drauf! Wo braun drauf ist, ist zum Glück nicht immer braun drin.


Das kleine Nickerchen vor den Abendaktivitäten wurde kurz nach dem Wegnicken durch Katzenterror unterbrochen.
Wir retteten das Leben der Maus, zum anklagenden Unverständnis der Katz. Verständnis ist relativ – Katzen sind zwar Raubtiere, aber die Einzelteile einer Maus gehören nicht auf den Wohnzimmerteppich. Punkt. Ich entschuldigte mich artig für das Entreissen der Beute und lobte das Tier widerwillig.
Der folgende Versuch, den Kühlschrankinhalt für’s Wochenende zu optimieren, wurde durch eine Neuauflage des Katz- und Mausspiels sabotiert. Fixalleluja!
Die Maus entkam – ausgerechnet in mein Schlafzimmer.
Mäuse sind süss. Aber süsse, grosse Mausknopfaugen, die meine wilden Zuckungen im REM-Schlaf beobachten, sind mir suspekt und somit artete die Angelegenheit in eine rasante Mäusejagd aus.
Mäuse sind auch klein und schnell. Das halbe Zimmer musste ich auf den Kopf stellen, bevor mir nach ca. 2 Stunden die Gefangennahme im Salatsieb gelang.
Maus raus, Katz rein – inzwischen ist es knapp vor 23 Uhr.
Die Jungs von Skin’n Bone sind ja bekanntlich Feiermarathonisten, da standen die Chancen auf ein abschliessendes Samstags-Relaxed-Clubbing im lauschigen Naturfreundehaus-Areal am Rhein gut.

Dort passierte die Sache mit dem Rücken und den Schmetterlingen, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Die Party war toll und die Nacht war lang.