Man könnte auch mal wieder ins Schwimmbad gehen. Oder in die Sauna. Am See spazieren oder faul auf dem Sofa fläzen. Es gäbe viele Möglichkeiten, an einen vernebelten, freien Tag die Zeit zu vertreiben.
Doch ich kann machen was ich will – wenn all die vielfältigen Optionen vor meinem geistigen Auge Revue passiert sind, lande ich am Ende doch wieder irgendwo in den Bergen.
Meine versteinerten Freunde ziehen mich magisch an. Sie sind ein unerschöpflicher Freudenquell.
Der Aufstieg von Wasserauen durchs wilde Hüttentobel ist relativ steil, aber unschwierig. Erst im oberen Teil ist der Weg über die Trappen vereist und spiegelglatt. Zum Glück habe ich vorsichtshalber die Schneeschuhe eingepackt. Die Krallen bringen mich sicher nach oben und über den verharschten Weg am See.
Die Wintersonne steht tief, noch schafft sie es nicht über die Gipfel.
Es ist schattig und kalt, nur wenige Wanderkollegen verirrten sich heute hier rauf.
Da liegt er nun vor mir, halb zugefroren, düster und still.
Wie oft war ich schon hier oben und dennoch wird es nie langweilig. Immer wieder verzaubern mich der See, die angrenzende Seealp und die umliegenden Berge mit anderen Farben und Stimmungen.
Die mystische Winterlandschaft aber hat einen ganz besonderen Reiz
Der Sage nach ist der Seealpsee aus einer Freudenträne Gottes entstanden. Kann ich gut nachvollziehen. Man möchte am liebsten ein paar Freudentränchen hinterhergiessen.
Manchmal braucht es ganz wenig für eine grosse Portion Bergglück.