2019 – das war’s!
Wolle wolle hacke hacke hacke spitze die Drehung!
Bester Anfang in das neue Jahrzeht. Tanzen, tanzen tanzen. Bis in die Puppen. Tanz und Rock’n Roll – ausser Schlafen für mich die einzig akzeptable Art und Weise, den Übergang in ein neues Jahr zu feiern.
Kurzfristig muss ich am Neujahrstag den Dienst einer Kollegin übernehmen. Die Nacht war dafür eigentlich viel zu kurz. Egal. Soll die Kundschaft doch mit dem Vorlieb nehmen, was von mir am Morgen noch übrig ist.
Meine Beine, mein Schädel und überhaupt. Es fühlt sich nichts so an, als könnte es auch nur irgendetwas. Kaffee und Autopilot bringen mich langsam wieder in die Spur.
Dann das. Die Stadt wie leergefegt. Keine Autos, keine Menschen. Nur Müll ziert die Strassen am erwachenden Neujahrstag. Ich fahre meine ersten Kunden an, mache wie üblich einen Loop, um den Wagen in die günstigste Parkposition zu bringen. Da! Am Waldrand eine kleine Gruppe Hundemenschen. Die Gassigeher fühlen sich gestört. Was erlaubt sich dieser Lieferwagen am frühen Neujahrstag hier zu wenden? Dabei bin ich weder Mensch noch Tier über Füße oder Schwanz gefahren. Die Hunde sind vermutlich durch den Krach der Sylvesternacht traumatisiert. Ähnlich wie ich.
Ein männlicher Schrank mault, kommt auf mich zu, lehnt sich an die Schiebetür und versucht so, mich am Öffnen dieser zu hindern. „Haben Sie was an den Ohren oder reden Sie grundsätzlich nicht mit den Leuten?“ Beides. Mein Gehör hat tatsächlich durch stundenlange Beschallung in der vorigen Nacht gelitten. Und mit einem Schrank oder A rede ich grundsätzlich nicht. Wo käme man da hin, wenn man mit jedem A reden würde. Ich habe Dienst und die Zeit ist kostbar. Nur zwei Worte, laut und bestimmt: „weg hier!“ Hildes kleine, innere Kampfsau meldet sich erfolgreich. Sichtlich beeindruckt geht er ein paar Schritte zurück, zückt sein Handy, macht Bilder. „Sie werden noch von mir hören!“
höre ich noch, dann bin ich mit meiner Lieferung schon am Haus. Wtf.
Kein Wunschanfang.
Aber hey. Was juckt es die Eiche, wenn sich die Sau an ihr reibt.
Dann endlich einen Tag frei. Und was macht man, wenn einem nichts besseres mit einem freien Tag einfällt? Na? Man scheißt auf die ganzen selbstherrlichen Welterklärer, Bestimmer, Besserwisser, Gassigeher und geht in die Berge. Dorthin, wo die Freiheit noch (fast) grenzenlos ist. Gedacht, getan. Wir starten in dichtem Nebel und es dauert ein Weilchen, bis wir diesen unter uns lassen. Aber dann! Ein Traumtag erwartet uns. Nach stundenlangem Stapfen durch schönste Winterlandschaften bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel kehren wir heiter und glücklich zurück in die Nebelwelt und die Niederungen des Alltags.