Dem schwindenden Eis auf der Spur
Am letzten Tag vor der Heimfahrt wandere ich bei traumhaftem Wetter zum Morteratschgletscher. Schon öfter war ich hier, aber noch nie hatte ich so eine phänomenale Sicht auf die Schneeberge mit prächtig gefärbten Bäumen im Vordergrund und nie bin ich bis zum Gletschertor gestiegen.
Heute habe ich genügend Zeit, um über den kleinen Steig bis zur Gletscherpforte zu klettern.
Erschreckend und traurig, in welch rasantem Tempo das Eis schwindet. Auf der anderen Seite bin ich sehr glücklich, in dieser spannenden und grossartigen Naturkulisse meine Zeit verbringen zu dürfen. Faszinierend die gewaltigen, zerfurchten Eismassen, welche eine bizarre Landschaft aus Abbrüchen, Wasser und Geröll geschaffen haben.
Die traumhaft schöne Engadin-Zeit neigt sich dem Ende entgegen. Ich bin nicht traurig, sondern bin satt an Schönheit und Freude, habe viel Kraft getankt für die kommende, weniger schöne Zeit und freue mich schon auf ein Wedersehen.
A revair bella Engiadina!