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Tour Ungereimtes

Alp Sigl

Heute haben wir – eine lustige Truppe von 11 Leuten – wieder mal den Alpstein unsicher gemacht. Von Schwende stiegen wir zur Alp Sigl und von dort Richtung Ebenalp, am Seealpsee vorbei zum Wildkirchli, wo nebenan im Gasthaus Äscher das kühle Bier auf uns wartete.

Die Sonne versengte uns schier den Pelz, kein Wildbach rauschte – die Bachbette waren ausgetrocknet. Schnee gab es nur noch in Fragmenten an vereinzelten, schattigen Stellen.

Man wähnte sich im Hochsommer – ziemlich strange für Ende April.
Der Wirt vom „Äscher“ hatte prophylaktisch das Wasser an den Waschbecken abgestellt und kostenloses Trinkwasser gabs nur noch auf Anfrage und abhängig davon, ob der weitere Weg eher schweisstreibend bergauf oder mit selbstkühlendem Tempo bergab gehen würde.

Schee war’s trotzdem wieder mal und die Menschenmassen reduzierten sich dort oben dank der fehlenden Seilbahn auf ein überschaubares Trüppchen.

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Muttjöchle

Auf das 2074 m hohe Muttjöchle im Silbertal/Montafon sind wir mit unseren Schneeschuhen geschlurft. Ein traumhaft sonniger Tag lockte viel mehr Schnee- und Sonnenhungrige schon früh aus ihren Betten, als uns lieb war. Um 7:30 Uhr fuhren wir in Konstanz ab und stopp and go-ten uns nach Autobahnende zu unserem Ziel, der Kristbergbahn. In der gut gefüllten Kabine schwebten wir bis zur Bergstation und von dort aus die restlichen knapp 600 Höhenmeter auf unseren Schlappen zum Gipfel des Muttjöchls.
Eine wunderbare, unberührte Wintermärchenschneelandschaft und ein gigantischer Panoramablick auf die umliegende Bergwelt belohnte uns für die Mühen.
Auf den 1200m Abstieg verzichteten wir auf die Bahn, um den letzten Rest Sonne auskosten zu können.
All die unvernünftigen Menschen, die anstatt zuhause auf ihrer Terasse oder beim Sonntagsspaziergang die Frühlingssonne zu geniessen, meinten, die Bergwelt heimsuchen und ihre Spuren im frischen Puverschnee hinterlassen zu müssen, fuhren natürlich wie auf Kommando nach dem Sonnenrückzug wieder heimwärts und verursachten damit den abendliche 1-stündigen Stau. Das ist normalerweise schon wenig freudebereitend, in einem Auto, in dem die Heizung versagt, kann man es nur noch unter „Abhärtung“ einordnen.
Bis wir dann um 20 Uhr endlich in Konstanz ankamen, träumten wir uns warm mit der Überlegung, wie wohl Eisbein ohne Sauerkraut schmeckt und ob Streusalz im Badewasser beim Auftauen hilft…
Ach ja, und wir sassen übrigens klimafreundlich zu fünft im Wagen, zu sechst hätten wir die Energieeinsparwut optimiert, wirkungsvoller als Sparleuchten, denn mit der erzeugten Reibungswärme ging uns ein Licht auf: könnte man glatt auf die Heizung verzichten und die von menschlicher Wärme erzeugte Energie direkt noch in Treibstoff umwandeln?

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Die Nacht auf dem Kugelgipfel…

…im Schlafsack, wie ich sie im Frühjahr geplant hatte , ist es nun doch nicht geworden. Unerwarteter Besuch hätte das Unterfangen zu einem abenteuerlichen Nachtaufstieg gemacht.
Kurzum improvisiert wurde daraus heute ein beinahe Nachtaufstieg mit Frühstück im Sonnenaufgang auf dem Gipfel.
Mitten in der Nacht sind wir mit einer Thermoskanne Kaffee, Speckbrettchen und Salami, Käse und Brötchen bewaffnet losgefahren Richtung Bregenzerwald. Es war noch ziemlich finster als wir zur Hohen Kugel losmarschierten, die Stirnlampen konnten wir aber im Rucksack lassen, das Auge gewöhnt sich schnell an das Dämmerlicht und es wurde dann rasch heller. Allerdings waren wir froh, nicht am Abend zuvor losgezogen zu sein, denn der Weg erwies sich als steil, rutschig und am Anfang von zahllosen Stolperfallen in Form von Wurzelwerk überzogen. Nach einer guten Stunde waren wir oben und wurden belohnt mit einer herrlichen Aussicht auf den Nebel überm Bodensee und Rheintal, nur die Spitze Säntismassivs lugte neugierig aus der Wolkendecke in die strahlende Herbstmorgensonne. Wir genossen die klare Luft und unser Frühstück zuerst alleine, bis sich dann kurz vor unserem Aufbruch eine handvoll weitere Frühwanderer auf dem Gipfel einfanden.
Um 12 Uhr mittags waren wir schon wieder zuhause und konnten den verpassten Nachtschlaf bei einer Runde Knacken auf dem Sofa nachholen. Schee war’s, das hat sich echt gelohnt!