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Nebelflucht in den Schwarzwald

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Kein Reinfall im Neuen Jahr…

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…dafür ein erster, kleiner  Ausflug im Neuen Jahr zum Rheinfall mit meiner Freundin.

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Ausflug Ungereimtes

Ruine Kargegg

„Wer ist Nächster?“ fragte die Bedienung am Ausschank der Bauernstube Litz. „Ich glaub die Kinder da drüben waren vor uns“, antwortete eine ältere Dame neben uns, worauf es hinterm Tresen hervorfragte „Kinder??? Naja…“ Gemeint waren mein Sohn – knapp 1,90m gross, und ich – jenseits der Mittlebenskrise.
Also, wie gesagt, heute war Familientag. Hätte nicht geglaubt, welch enormen Verjüngungseffekt eine entspannte Radtour mit sich bringt. Egal, also, wir 3 Kinder erforschten hoch zu Rad den Bodanrück – heute wollten wir die Ruine Kargegg erobern, um anschliessend durch die Marienschlucht an den See vorzustossen. Pustekuchen! Marienschlucht nur unter Lebensgefahr betretbar, stand auf der behördlichen Verbotstafel…nee, an so einem tollen sonnigen Tag wollten wir uns das nicht antun.
Vor 2 Jahren ist dort wohl ein Teil des Weges abgerutscht und bislang noch nicht wiederhergestellt worden; laut Planung ist es irgendwann 2007 soweit.

Auf dem alternativen Umgehungsweg nach Wallhausen begegneten wir einem Eulengewölle, welches nach vorsichtigem Pulen die sterblichen Überreste einer Maus freigab – Schädelchen mitsamt gut erhaltenen Mäusezähnchen. Leider fielen diese etwas zu klein aus, um mein Gebiss damit kostengünstig zu sanieren. So sei es denn – der Herr gibts, der Herr nimmts.

Beim abschliessenden Einkehrschwung in den sonnendurchfluteten Garten der oben beschriebenen Verjüngungsstube zu Freudental, sinnierten wir noch über das Gute des Schlechten, sprich über die Vorteile einer Ex-VW-Bus-Besitzerin:
Zu Buszeiten quälte mich an solchen Feiertagen regelmässig der Entscheidungswahn. Einerseits wäre ich gerne weggefahren, spontan irgendwo in den Süden oder die Berge, andererseits hätte ich gerne stressfrei die Beine hochgelegt oder die heimischen Gefielde per Pedes oder eben zweirädrig erkundet. Nur, meine mobile Zweitwohnung stand schliesslich vor der Tür und wollte genutzt werden. Der aufwändige Entscheidungsprozess hielt uns oft in Schach – von diesem Dilemma bin ich jetzt befreit. Auf den Strassen dürfen gerne all die anderen im fein stäubenden Stau stehen, und die Kohle für Heimtrainer oder Fitnessbude investier ich lieber nach schweisstreibendem Strampeln in ein Steak mit Weizen im nahen, lauschigen Biergarten.
Und ganz nebenbei erfährt man dabei noch einiges über unsere geschichtsträchtige Heimat:
Der Name Kargegg dürfte seinen Ursprung in einem Gewannnamen „uff der kargen Egg“ aus dem Jahr 1273 haben.Unter anderem soll Kargegg als Hehlernest für diverses Raubgut gedient haben.Am 25. Mai 1525 brannten aufständische Bauern die Burg nieder. Seitdem ist sie unbewohnt und verfällt.

Von der Ruine Kargegg existiert auch folgende Sage:
Ein Liebhaber einer hübschen Tochter des Burgherren durchschwamm für ein Treffen in einer Nacht den Überlinger See. Dabei sollte ein Licht am Fenster ihm den Weg zeigen. Doch im aufsteigenden Nebel verlor der Schwimmer die Orientierung und ertrank letztendlich völlig entkräftet.

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Ausflug Ungereimtes

Kartause Ittingen

Heute lockte uns kein grosser Berg, nur ein kleiner Hügel, der Seerücken – den erzwangen wir mit dem Fahrrad. Von Konstanz am Rhein lang nach Steckborn, dann schnaubten und schoben wir den Buckel hoch und fuhren durch eine idyllische Lanschaft, teilweise an der Thur entlang über Weiningen und Warth zur Kartause Ittingen. Ein wahrhaft paradiesisches Fleckchen Erde – eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft liegt das ehemalige Kartäuser-Kloster vor uns. Der lauschige Biergarten innerhalb der Klostermauern ist wohl einer der schönsten weit und breit und dort geniessen wir entspannt die restlichen Sonnenstrahlen und stärken uns für die Rückfahrt.

Ein wirklich lohnenswerter Radausflug an einem so
herrlichen, sonnigen Frei-Tag – das ist wiederholungsverdächtig.

Zur Geschichte der Kartause:
Von 1150 bis zum Jahr 1848 beherbergt das Kloster Mönche vom Kartäuser-Orden, 1867 kauft eine Familie Fehr die Anlage und betreibt dort über 100 Jahre Weinbau und Landwirtschaft.Die Stiftung „Kartause Ittingen“ übernimmt 1977 die Anlage und rettet sie vor dem Zerfall.Heute ist die Kartause eine kulturelle Begegnungsstätte und Treffpunkt für Menschen aus allen Kulturen, Nationen und Religionen. Es befindet sich dort ein Schulungs- und Tagungszentrum, der Gutsbetrieb mit Käserei und Weinbau, ein Gastwirtschaftsbetrieb, der Heim- und Werkbetrieb für psychisch und geistig behinderte Menschen und beherbergt das Kunstmuseum des Kantons Thurgau, das Ittinger Museum und das tecum, das evangelische Begegnungs- und Bildungszentrum.

Regelmässig stellen Künstler in den beiden Klosterkellern mit ihren beeindruckenden Gewölben ihre Werke aus – aktuell Ernst Thomaein Thurgauer Experimentalmusiker und Videokünstler, bekannt durch seine epischen „Landscapes“, in denen sich grossformatig projizierte Landschaften langsam, fast unmerklich verändern. Neben der Auseinandersetzung mit solchen städtischen Landschaften wandte sich Ernst Thoma in Berlin auch einem für ihn ganz neuen Thema zu: der menschlichen Figur. Als Ausgangsmaterial verwendet der Künstler Aufnahmen seines eigenen, nackten Körpers. In einer zweiten Werkgruppe sind es Bilder von pornografischen Websites.
Grossformatige Digitalprints und Videoprojektionen finden sich im grossen Kellergewölbe zu einer eindrücklichen Installation zusammen, in der die Themenwelt des Klosters – Schuld und Sühne – eine genuin heutige Umsetzung erfährt.