Die Schussen von Ravensburg bis Langenargen
Die Schussen hatte ich mir letztes Jahr schon mal angeschaut, allerdings war sie damals durch den hohen Wasserstand erst ab Kehlen befahrbar.
Dieses mal lag der Pegel bei optimalen 53 cm, neben dem anhaltend schönen Wetter ein guter Grund mal nicht in den Bergen rumzusteigen. Wir packten den Kanadier aufs Autodach und fuhren nach Ravensburg/Weissenau, wo wir den Kahn unter der Brücke einsetzten.
Von Ravensburg bis Kehlen fliesst die Schussen flott und urwüchsig durch Wiesen und Waldgebiete des weiten Schussenbeckens. An 2 Wehren, die wir als nicht befahrbar einstuften, mussten wir umtragen – eine ziemlich kraftraubende Aktion, weil an den Ausstiegstellen das Ufer sehr steil ist – das Vesper danach hatten wir uns redlich verdient und schmeckte umso besser. Folgende, kleinere Stufen konnten problemlos gefahren werden.
Ab Kehlen wird die Schussen zunehmend zahmer und fliesst im Unterlauf gemächlich und verträumt mit rotbraunem Moorwasser Richtung Bodensee, Streckenabschnitte durch Obstplantagen wechseln sich ab mit teilweise dschungelartig anmutenden Etappen. Im Eriskircher Ried beim Jachtclub Schwendi schliesslich mündet die Schussen in den Bodensee.
Nach 23km und 6 Stunden paddeln erwartete uns eine wunderbare Abendstimmung mit einer ganz bezaubernden Sicht auf den Obersee Richtung Lindau und Bregenz . Nach ca. 200m links Richtung Langenargen fanden wir beim DLRG eine gute Ausstiegsmöglichkeit, wir liessen das Kanu dort liegen, schnappten die Paddel und unsere Wertsachen und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Die Autonachholung klappt durch die stündlich fahrende Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) ganz gut, unser Zug kam kurz nach unserem Eintreffen am Bahnhof und auch beim Umstieg in Friedrichshafen hatten wir kaum Wartezeit. Es war schon dunkel, als wir in Ravensburg mit dem Taxi unter die Brücke fahren liessen.
Zurück nach Langenargen, das Kanu aufs Dach gepackt und eine Stunde später, inzwischen 23 Uhr, waren wir nach einem herrlichen Paddeltag wieder zuhause.