Es fiel nicht leicht zu glauben, dass es nach den sintflutartigen Regenfällen der vergangenen Tage ausgerechnet am Sonntag trocken bleiben sollte. Die Motivation, das Hochtourentraining auf den Pilatus zu absolvieren, war ebenso wie die Temperaturen im Keller, musste man doch zu allem Überfluss oben noch mit enormen Neuschneemengen rechnen.
Aber wir wollten ja keinen Spass, sondern Kondition aufbauen. Mein Wecker kennt auch keinen Spass und klingelte beharrlich am Sonntag in der Früh. Pünktlich um 8:30 Uhr standen wir im Grauen am Fusse des Pilatus. Immerhin hatte sich das Wasser inzwischen gleichmässig in der Luft verteilt und stürzte nicht mehr wie aus Kübeln vom Himmel. Die ersten 1000hm schafften wir über schlammige Wege in 2 Stunden, dann überschritten wir die Schneegrenze und der Aufstieg wurde immer mühsamer. So brauchten wir für die restlichen 620hm zum Gipfel nochmal 2 Stunden.
Oben tummelten sich Heerscharen von rosalilablassblau beturnschuhten Asiaten, die für die trüben Aussichten mit der berühmten Zahnradbahn auf den Berg zuckelten und dafür auch noch einen stolzen Preis bezahlten (68,-SFR von Alpnachstad) – ähnlich verrückt, wie eine Bergtour bei diesen Wegverhältnissen zu machen.
Nach ausgiebigem Vesper traten wir den Rückzug an. Unsere Wagenladung beschloss, bis zur Mittelstation Ämsigen mit der Bahn zu fahren, so ersparten wir uns die Rutschpartie durch den Schnee. Die 1000hm Rutschpartie über Schlammwege nach Alpnachstad gönnten wir uns dann aber noch, volle Konzentration war gefragt.
Unten angekommen am Vierwaldstättersee sah man dann sogar wieder etwas Farbe und um 19 Uhr waren wir glücklich wieder zuhause