Engadin Premiere 2025
Endlich ist es so weit!
Ich freue mich wie ein kleines Kind vor Weihnachten, endlich wieder in mein geliebtes Engadin zu kommen.
Dieses mal wird das Ritual erweitert, bevor ich den üblichen Stopp am Marmorera-See einlege, halte ich in Mulegns und begutachte den neuesten Origen-Coup – den Tor Alva (weißer Turm), das weltweit höchste 3D-gedruckte Gebäude.
Beine ausschütteln und fotografieren auf dem Julierpass, es sind mir zu viele Leute dort, deshalb fahre ich weiter auf einen Parkplatz weiter unten, wo ich alleine bin und auch gleich schlafe wie ein Murmeltier.
In der Morgendämmerung wache ich auf und während ich meinen Kaffee trinke, lausche ich der Stille und dem Vogelgezwitscher. Als der Verkehr einsetzt, mache auch ich mich bergfein und fahre hinunter nach Bever.
Vom Bahnhof lasse ich mich ins Val Bever treiben, ohne großen Plan.
Mögliche Varianten, je nach Wegbeschaffenheit und Laune, über die Fuorcla Suvretta hinunter nach Champfer, hinter Spinas hoch zur Fuorcla Crap Alv oder einfach wieder zurück.
Zur Crap Alv ist mir zu steil und auf dem Weg zur Fuorcla Suvretta liegt noch zu viel Schnee, so steige ich noch bis zum Muot da Crasta und gehe auf gleichem Weg wieder zurück.
Unterwegs treffe ich zu meiner Freude mehr Tiere als Leute.
Erst begegne ich einer Kreuzotter – eine Premiere! – und plaudere angeregt mit ihr. Sie liegt mitten auf dem Weg und scheint sich nicht der Gefahr bewusst, von heißen Reifen geplättet zu werden.
Der Versuch, sie zu einem Ortswechsel zu überreden, scheitert vermutlich am jugendlichen Leichtsinn, sie war noch relativ klein und wollte unbedingt den Kampf mit den Bikern aufnehmen.
Die Munggen und Eichhörnchen sind heute auch sehr aufgeweckt und gar nicht scheu, posieren gerne für ein Foto und Hilde ist im Glück – was für ein wunderbarer Spaziergang!
Immer noch im Glück, aber mit 24 km in den Puddingbeinen, komme ich am Auto an und überlege kurz, ob ich nochmal übernachten soll. Doch zuhause wartet Bier im Kühlschrank und zu Tatort reicht es auch noch knapp. Ich fahre zu, das Glück verlässt mich und leider verbringe ich 1,5 Stunden im Tatort Stau – was für ein Ärger. Immerhin lockt das Bier.
Am nächsten Morgen erfahre ich, dass auf die Julierpassstraße ein großer Felsbrocken runterplumpste und die Straße deshalb den ganzen Tag gesperrt ist…manchmal hat man Glück im Pech.

































