Ein Tag fürs Geschichtsbuch
Magisch. Dieser Tag war einfach magisch!
Hugo von Hofmannsthals Zitat beschreibt ihn ziemlich treffend:
„Es gibt eine Stille des Herbstes bis in die Farben hinein.“
Schon die Nacht am Julierpass war magisch. Ein klarer Himmel, wie ich ihn nur selten gesehen hab, ließ die Milchstraße vor meinen Augen tanzen, als wäre sie zum Greifen nah. Lange zog mich das faszinierende Sternenwimmelbild in seinem Bann. Um 6:30 Uhr dann zeigte sich über dem Engadin ein schmaler Silberstreif, darüber schwebte am noch nächtlichen Himmel eine scharfgezeichnete Mondsichel, darunter funkelte der Regulus. Ein entzückender Morgen kündigte sich an.
Nach Kaffee und Frühstück fuhr ich zum unteren Parkplatz, den Gegenanstieg am Ende der Wanderung mir ersparend, und machte mich auf den Weg, um möglichst viel Zeit in meiner Lieblingsregion zu verbringen. Es war noch frisch im Schatten, doch bald schon konnte ich im Shirt wandern.
Wie gewohnt teilten wenige Wanderer den Trail mit mir, so ist die Stille besser hörbar.
Auf knapp 3000 Meter ist die Luft schon merklich dünner. Hinauf hatte ich ordentlich Mühe und überlegt mehrmals, den finalen Aufstieg abzubrechen und einfach an einem der vielen Seen die Schönheit des Tages zu genießen. Doch das Wissen um den tollen Blick ins Val Bever zog mich hinauf. Am Pass traf ich auf zwei orangefarben gekleidete Männer mit Farbtopf und Pinsel, welche die Wegmarkierungen erneuerten.
Ein paar Späße und sie ließen sich willig ablichten, bevor es mich wieder hinunterzog. Als mir im Abstieg eine Wanderine, schnaubend wie eine Dampflok, bergwärts entgegenkam und kurz danach zwei junge Männer, von denen der Vorausgehende den Rucksack des Kumpels trug, war ich wieder versöhnt mit meinem Geschnaufe und der fast doppelten Aufstiegszeit.
Was für ein fantastischer Tag!

































2 Antworten auf „Fuorcla d’Agnel (2.983 m)“
Hej,
es sieht so aus als wäre da die falsche Karte (zum Rotsteinpass).
LG, Dieter aus der Hansegartenstr.
Sehr aufmerksam, vielen Dank Dieter.
Habe es geändert!
Liebe Grüße in die Hansegartenstrasse,
Hilde